Zu teuer, zu hohes Risiko: Zwei Generali-Fonds auf „Negative“ abgestuft

Lupus alpha punktet weiter mit Nebenwerten, Union Investment und Standard Life nicht/Neue Ratings der Woche.

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Wenn die Kosten zu hoch sind und das Risikoprofil unbefriedigend, dann hilft auch eine formidable Investmentkompetenz nicht weiter. Das ist eine Erkenntnis aus den neuen Morningstar Analyst Ratings für Fonds mit Vertriebszulassung in Österreich in der Woche bis 6. März (hier gelangen Sie zur Übersicht) Unsere Fondsanalysten haben in der vergangenen Woche zwei Bond-Fonds der Generali Investments abgestuft. Der Generali IS Euro Corporate Bonds und der Kurzläufer Generali IS Short Term Euro Corporate Bonds weisen nunmehr beide das Morningstar Analyst Rating „Negative“ auf.

Beide Fonds weisen zu hohe Kosten für diesen Ansatz auf, der durch einen begrenzten Tracking Error gekennzeichnet ist - beide Fonds zeichnen sich durch eine Benchmark-konforme Durationsstrategie aus. Aktiv ist das erfahrene 12-köpfige Team dagegen auf der Kredit-Seite. Auch Fondsmanager Fabrizio Viola, der beide Fonds seit 2010 verantwortet, ist auf Unternehmensanleihen spezialisiert. Die risikoadjustierte Rendite war in den vergangenen Jahren indes enttäuschend, was auch an den hohen Kosten liegt. Für Anleger gibt es bessere Alternativen, um in Euro-Unternehmensanleihen zu investieren, lautet das Fazit unserer Fondsanalysten.

Bei Nebenwerten punktet Lupus-alpha-Fonds

Gute Nebenwerte-Manager sind rar. Bei einem der empfehlenswerten Fonds haben wir das zweitbeste Rating „Silver“ bestätigt. Der Lupus alpha Smaller German Champions investiert in deutsche Unternehmen aus der zweiten Reihe. Er wird seit sechs Jahren von zwei erfahrenen Managern verwaltet, die bei ihren Investments auf solide Geschäftsmodelle und Wachstumspotential setzen. Auf lange Sicht hat der Ansatz zu einer höheren Rendite bei zugleich geringerem Risiko als bei der Benchmark geführt. Bei den Kosten sehen wir allerdings noch Verbesserungspotential.

Anders beim Standard Life Investments European Smaller Companies, der von „Bronze” auf „Neutral” abgestuft wurde. Der frühere Fondsmanager Ken Nicholson wurde von Andrew Paisley abgelöst. Paisley hat zwar gut 15 Jahre Investmenterfahrung mit Nebenwertefonds, dennoch ist die Verwaltung eines Portfolios wie dieses für ihn eine neue Herausforderung. Unsere Analysten möchten daher erst sehen, ob er den bisherigen Investmentansatz weiter erfolgreich umsetzen kann.

„Neutral“ bleibt auch das Rating des dritten Nebenwertefonds in der Rating-Runde der vergangenen Woche. Unsere Analysten bleiben aufgrund der überdurchschnittlichen Risiken in der Vergangenheit und dem begrenzten Track Record des neuen Mangers Michael Gierse (seit März 2014) beim UniEuropa Mid&Small Caps weiterhin zurückhaltend. Optimierungsbedarf sehen sie bei der erfolgsabhängigen Gebühr, die Anleger aufgrund der bisherigen Outperformance-Tendenz in steigenden Märkten bei zugleich unterproportionaler Performance in Abwärtsphasen überproportional belastet hat.

Ansatz von Thomas Schüssler ist langfristig angelegt

Bestätigt wurden die positiven Ratings von zwei Fonds der Deutsche Asset und Wealth Management. Das Morningstar Analyst Rating „Silver“ wurde für den DWS Top Dividende ebenso bestätigt wie das „Bronze“ Rating des DWS Global Growth. Der von Thomas Schüssler verwaltete Top Dividende investiert weltweit in dividendenstarke Unternehmen. Unsere Analysten sind weiterhin vom langfristig angelegten Investmentansatz überzeugt, der insbesondere in fallenden Märkten seine Stärke zeigt. Kurzfristig kann der Fonds allerdings hinter der Vergleichsgruppe liegen. Das Risiko war bisher unterdurchschnittlich.

Der DWS Global Growth und seinen etwas teurerer Spiegelfonds Deutsche Invest II Global Growth überzeugen Dank der Konsistenz des Managements und den umfangreichen Reseach-Ressourcen. Bei der Aktienauswahl setzt der Fonds auf etablierte Wachstumstitel, sowie Unternehmen mit aussichtsreichen Wachstumschancen in Schwellenmärkten. Trotz kurzfristiger Rückschläge sind unsere Analysten nach wie vor der Überzeugung, dass der Investmentansatz auf längere Sicht erfolgreich bleibt.

Fidelity-Fonds für US-Hochzinspapiere

Die Rating-Runde der Vorwoche umfasst auch die Einschätzung zu einem weiteren Bond-Fonds. Anleger, die auf hochverzinsliche US-Hochzinsanleihen setzen wollen, finden im Fidelity US High Yield Fund ein entsprechendes, solide verwaltetes Produkt. Das Rating bleibt bei „Bronze“. Der Investmentansatz hat seit 2003 eine Rendite von 6,7% (in US-Dollar gerechnet) jährlich eingebracht und er liegt über dem Durchschnitt seiner Morningstar-Vergleichskategorie (5,9% p.a.). Allerdings liegt der Fonds auf lange Sicht hinter seiner Benchmark, und die Kostenstruktur ist Durchschnittlich, was gegen eine Aufstufung spricht.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Ali Masarwah und Michael Haker  Ali Masarwah ist Chefredakteur von Morningstar Deutschland, Österreich und Schweiz; Michael Haker ist freier Mitarbeiter von Morningstar in Frankfurt