Nike ist der größte Sportartikelhersteller der Welt und gerade im Bereich hochwertiger Sportbekleidung führend. Dank des extrem effizienten Kapitaleinsatzes und dem ausgedehnten Marketingbudget dürfte das Unternehmen weiterhin seinen Vorsprung vor den Wettbewerbern halten. Regelmäßig wirbt das Unternehmen mit prominenten Sportlern, was dem Markenauftritt zusätzliche Strahlkraft verleiht. Unserer Ansicht nach ist dies ein ausschlaggebender Grund dafür, warum das Unternehmen bei der Einführung neuer Produkte führend gegenüber den Wettbewerbern ist.
Nike wird auf lange Sicht vor allem aufgrund der weltweiten Expansion wachsen, vor allem in den Schwellenländern, wobei in China das größte Potential liegt. Dort wächst die konsumstarke Mittelschicht deutlich, die zukünftig zu erhöhten Sportaktivitäten neigt und Produkte internationaler Sportmarken kauft. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Nike in China einen Umsatz von 3,7 Milliarden US-Dollar erzielt und ist damit führend in seiner Peergroup. Aber auch auf dem Heimatmarkt USA ist das Geschäft jüngst überraschend stark gewachsen. Ferner gewinnt der Sportartikelhersteller kontinuierlich Anteile im weltweiten Fußball, was auch zu den sehr guten Geschäftszahlen des vergangenen Jahres beigetragen hat.
Dank der Fußballweltmeisterschaft hat das Vorjahr hohe Zahlen vorgegeben. Nike operiert mit dem eingesetzten Kapital sehr effizient und hat einer der höchsten Margen der Branche. Im vergangenen Quartal legte die Bruttomarge um weitere 60 Basispunkte zu, nachdem sie schon in den beiden Vorjahren um mehr als 100 Basispunkte angestiegen ist. Der ROI (Return on Invested Capital) liegt bei 25%. Der Umsatz legte im vergangenen Quartal um 5% zu, bereinigt um Wechselkurseffekte um 13%. Der Gewinn je Aktie steigt um 26% auf 0,98 USD. Das jüngste Gewinnwachstum wurde durch einen Steuersatz von 17,8% angeschoben, im Quartal zuvor waren es noch 23,5%. Die EBIT Marge verbesserte sich auf 12,8%.
Nike agiert allerdings in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt, der vom Konjunkturwachstum abhängt. Bei einem Abschwung der Wirtschaft, dürften sich als Folge die Verbraucher auch eher von teureren Premium-Produkten des Sportartikelherstellers abwenden. Zudem ist der größte Konkurrent Adidas nach wie vor sehr beliebt in den fußballbegeisterten Schwellenländern. Wir sind der Ansicht, dass der Marktführer zukünftig von Produktinnovationen, dem Marktauftritt samt Markenpflege sowie der Ausschüttungspolitik abhängen wird.
Wir heben den Fair Value je Aktie an auf 85 USD an. Zum Handelsschluss in New York am 30. Juni notiert die Nike-Aktie allerdings bei 108 USD. Wachstum hat also seinen Preis!
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