Nike – Währungseffekte schwächen Umsatzwachstum ab

Der größte US-Sportartikelhersteller erzielt respektable Margen. Dank eines enormen Marketingbudgets verfügt er zudem ein starkes Markenimage. Gerade im Bereich der Sportschuhe verzeichnet das Unternehmen Wachstum. Allerdings drückt der starke Dollar das Ergebnis leicht.

Paul Swinand 04.04.2016
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Der Markt um Schuhe und Bekleidung ist stark wettbewerbsgeprägt. Wir gehen aber davon aus, dass sich der weltweit größte Sportartikelhersteller Nike dank der Unternehmensgröße und seines Markenimages weiterhin die Marktführerschaft halten kann. Nike erzielt hohe Kapitalrenditen, ähnlich derer von Luxusmarken, und verfügt über ein Markenimage mit dem Ruf für Innovation und Höchstleistungen. Wir weisen de Unternehmen daher einen breiten Wettbewerbsvorsprung (Wide Moat Rating) zu.

Der US-Sportartikelhersteller setzt auf einen technischen Schwerpunkt, was es Nike ermöglicht, die Rentabilität zu steigern und zugleich Überschneidungen mit Produkten anderer Schuh- und Kleidungsherstellern einzuschränken. Letztlich ist das unserer Ansicht nach einer der Punkte, der zu den höchsten Margen in der Branche führt.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dürfte auch das weitere Vorantreiben von Produktinnovationen sein. Das Unternehmen bietet Produkte in fast allen Preisspannen an, ist allerdings im Segment hochwertiger Sportbekleidung unangefochten. Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Marktstellung ist das enorme Marketingbudget zur Imagepflege. Nike setzt hier auf zahlreiche Spitzensportler als Testimonails mit hohem Wiedererkennungswert. Unserer Ansicht nach ist das ein wesentlicher Grund, warum Nike bei der Einführung neuer Produkte erfolgreicher ist als der Marktdurchschnitt ist

Das Wachstum wird langfristig aus dem internationalen Markt kommen. Gerade in Schwellenländern wird die mittlere Bevölkerungsschicht Konsumgewohnheiten entwickelt, die zu mehr Sport führen und internationale Sportmarken kauft. Expansionschancen sehen wir vor allem in China. Im laufenden Geschäftsjahr 2015 erzielte das Unternehmen dort einen Umsatz von 3,7 Milliarden US-Dollar. Langfristig sehen wir allerdings auch im Weltfußball Expansionschancen, wo Nike kontinuierlich Marktanteile gewinnt.

Die vorläufigen Vorgaben liegen zwar unter unseren Prognosen für das kommende Geschäftsjahr, dieser Effekt wird jedoch durch solide Bruttomargen, unerwartet umfangreiche Aktienrückkäufe, niedrigere Steuern und weitere Zugewinne in China und Osteuropa ausgeglichen. Laut Aussagen des Unternehmens soll das Umsatzwachstum im vierten Quartal ähnlich ausfallen wie in den Vorangegangenen (4,1% - 7,5%). Insgesamt erlitt das Geschäft einen leichten Dämpfer, da bei der Marke Converse ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war, bei der Marke Nike liegt das Wachstum der Vorbestellungen hingegen bei plus 12%. Wachstum wird nach wie vor bei Schuhen verzeichnet: mehr als 30% in China (mit 982 Mio. USD die drittgrößte Region), Osteuropa und Japan, 16% in Nordamerika und 10% in Europa, wo jedoch aufgrund des Währungseffektes das Ergebnis nahezu unverändert blieb.

Während des Quartals erhöhte sich der weltweite Umsatz um 8% und durchbrach damit die Marke von 8 Mrd. USD. Wäre der US-Dollar nicht so stark angestiegen, hätte der Zuwachs allerdings 14% betragen. Wie schätzen den fairen Wert je Nike-Aktie auf 55 US-Dollar. Per Handelsschluss am 1. April 2016 notierten die Anteile bei 61,59 US-Dollar an der New Yorker Börse.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Paul Swinand  Paul Swinand is an equity analyst on the Consumer Team.