HP: Software-Verkauf und gesenkte Cashflow-Prognose halten sich die Waage

Der Technologiekonzern hat zwar seine Gewinnprognose erhöht, den Ausblick für den freien Cashflow gesenkt. „No Moat“ Rating und Fair Value Schätzungen bleiben unverändert.  

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Am 21. Juni 2016 hat HP eine aktualisierte Finanzprognose bekannt gegeben. Das Unternehmen hob seine Vorgabe für den Gewinn je Aktie sowohl für das dritte Geschäftsjahresquartal als auch für das gesamte Geschäftsjahr 2016 an, senkte aber seine Prognose für den freien Cashflow für das Gesamtjahr. Außerdem gab HP den Verkauf seiner Beteiligungen an Marketing-Optimierungssoftware für 315 Mio. USD an den langjährigen Partner OpenText bekannt. Allerdings wird die positive Wirkung des Verkaufs, der in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs 2016 abgeschlossen werden soll, durch eine deutliche einmalige Reduzierung der Vorräte im Kanal für Druckerzubehör aufgewogen.

Während die für 2016 ausgewiesenen Ergebnisse durch die gegensätzlichen Auswirkungen des Verkaufs von Unternehmensteilen und des Vorräteabbaus getrübt werden, gehen wir davon aus, dass sich der Umsatzverlust aus den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Unternehmensbereichen in den Ergebnissen für 2017 und 2018 niederschlagen wird. Wir bekräftigen dennoch unsere Fair-Value-Schätzung von 12 US-Dollar sowie das No-Moat Rating (kein Wettbewerbsvorsprung). 

Grundsätzlich spricht für das Unternehmen der gut etablierte Bestand an Unternehmenskunden, die für solide, stabile Umsatzzahlen sorgen. Nach der Abspaltung vom Enterprise-Geschäft hat HPI mehr finanzielle Flexibilität, um höher margige Projekte zu verfolgen. Der 3D-Druck bleibt eine Option für HPI, die bisher nicht in Wachstums- oder Rentabilitätsprognosen berücksichtigt ist. Wenn das Unternehmen diesen Markt erfolgreich durchdringen kann, könnten die konsolidierten Gewinne von HPI deutlich steigen. 

Dem stehen folgende Risiken gegenüber: Das PC-Geschäft ist durch rückläufige Verkaufspreise und Ersatztechnologien bedroht. Dies könnte die Wirkung des PC-Erneuerungszyklus dämpfen. HPI und eine kleine Gruppe gut finanzierter Konkurrenten aus der Druckerbranche kämpfen zudem auf einem reifen Markt um Marktanteile mit harten Bandagen. Der Ausgang dieses Wettbewerbs ist offen. 

Da die Aktien derzeit nicht weit von unserer Fair-Value-Schätzung gehandelt werden, würden wir Anlegern empfehlen, vor einem Investment in diesen Titel eine größere Sicherheitsmarge abzuwarten. Am Freitagabend, 24,6.2016, gingen die HP-Aktien bei einem Kurs von 12,26 US-Dollar in New York aus dem Handel.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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