Fidelity World und BGF World Mining erneut mit "Silver" bewertet

Anleger und Berater werden unter den neuen Morningstar Analyst Ratings einige Neuigkeiten zu bekannten Fonds finden. Erfahrung des Managers ist nur eine Komponente unserer qualitativen Ratings.  

Ali Masarwah 29.06.2016
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Das „Silver“-Rating des BGF World Mining wurde bestätigt. Der Fonds bleibt eine solide Wahl für Investoren, die ein Investment im Minensektor eingehen möchten. Evy Hambro verantwortet den Fonds seit März 1997. Der sehr erfahrene Fondsmanager wird zudem von einem ressourcenstarken Analystenteam unterstützt. Langfristig beeindruckt die Outperformance gegenüber dem Index. Allerdings fiel der Fonds in den vergangenen drei und fünf Jahren gegenüber der Konkurrenz zurück. Das lag an der unterdurchschnittlichen Gewichtung von Goldminenaktien, der strukturellen Untergewichtung von Standardwerten und der zu optimistischen Einschätzung der Rohstoffmärkte 2012 und 2014. Den Vorteilen stehen zudem überdurchschnittliche Kosten gegenüber, was angesichts der Größe des Fonds bedauerlich ist. 

Bestätigt wurde auch das „Silver“-Rating des Fidelity World Fund. Der Fonds wird von Jeremy Podger zwar erst seit Juni 2014 verantwortet, er verfügt aber über eine langjährige Expertise beim Management globaler Aktien. Er managte zuvor den Threadneedle Global Select (2003-11) und den Investec Global Free Enterprise (1996-03).  Podger profitiert von den erheblichen Ressourcen des Fidelity-Analystenteams, die bisher effektiv zum Einsatz gekommen sind. Das Portfolio, das er zusammenstellt, soll folgende Eigenschaften aufweisen: Besondere Werthaltigkeit, sehr starke Geschäftsmodelle oder Unternehmen, die sich Veränderungen unterziehen. Das bedeutet, dass eine sehr deutliche Abweichung vom Index hingenommen wird. 

Weniger überzeugt sind unsere Fondsanalysten vom global investierenden Mischfonds Eurizon EasyFund Azioni Strategia Flessibile, der im Erst-Rating die Note „Neutral“ bekommt. Portfoliomanager Corrado Gaudenzi, Leiter des quantitativen Researchs bei Eurizon Capital, zeichnet für die Strategie seit Auflage im Juli 2010 verantwortlich. Der Investmentprozess gründet auf zwei Modellen bei der Portfoliokonstruktion. Einerseits investiert der Fonds in italienische Staatsanleihen sowie europäische und US-Dividenden-Aktien. Die Netto-Aktienquote oszilliert zwischen 45% und 100%. Zudem beinhaltet die Strategie eine antizyklische Komponente, in der unter Einsatz des Shiller-KGVs Über- und Unterbewertungen ausgemacht werden sollen. Seit Auflage hat der Fonds zwar im Vergleich zu den Fonds der Kategorie eine überdurchschnittliche risiko-adjustierte Rendite erwirtschaftet. Allerdings wurde dieser Erfolg nur in Aufwärtsmärkten erzielt und nicht in einem gesamten Aktienzyklus. Im Vergleich zu einer Aktien-Renten-Index-Benchmark fällt das Ergebnis weniger gut aus. Der Fonds ist zudem mit hohen Gebühren belastet.

Auch der Axa Global Inflation Bonds kommt nicht über ein „Neutral“ hinaus. Ungeachtet der Erfahrung von Fondsmanagerin Mario Le Morhedec, die den Fonds seit 2006 verantwortet und eine 20-jährige Investmenterfahrung mitbringt, sticht der Investmentprozess wenig aus der Masse der Wettbewerber heraus. Auch wenn der Fonds eine bessere Performance als Wettbewerber erzielte, kam sie mit einer höheren Volatilität zustande. Der Fonds hinkt zudem seiner Benchmark hinterher, und die Kostenstruktur lässt künftig keine Vorteile gegenüber Wettbewerbern erwarten. 

 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich