Honeywell-Aktie bleibt auf aktuellem Niveau überteuert

Wettbewerbsvorsprung des Industriekonzerns bleibt groß, allerdings schwächelte zuletzt der Geschäftsbereich Luft- und Raumfahrt. Aktie notiert an der Börse deutlich über den von uns taxierten fairen Wert.

Barbara Noverini 20.02.2017
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Nach der Bekanntgabe der Zahlen für das vierte Quartal bestätigen wir unsere Fair-Value-Schätzung von 112 USD für Honeywell. Wir weisen dem Unternehmen einen breiten Wettbewerbsvorsprung zu. Mit 10 Mrd. USD hatte sich der Konzernumsatz im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Allerdings verbarg sich hinter dieser Zahl ein organischer Umsatzrückgang von rund 1%. Verantwortlich für die Schwäche war das Segment Luftund Raumfahrt. Aufgrund eines schwächeren Umfelds bei Geschäftsreiseflugzeugen und des Abschlusses von Rüstungsprogrammen sank der organische Umsatz in diesem Bereich um 5% gegenüber dem Vorjahr. Doch die Transportsparte machte weitere Fortschritte mit ihren leichten Turboladern und steigerte die Penetration für die Plattform mit einer Erfolgsquote von mehr als 50% im Jahr.  

Darüber hinaus berichtete Honeywell, dass sich mehr als 20 Airlines und 1.000 Flugzeuge zum Einbau des neuen JetWave Hochgeschwindigkeitsinternets verpflichtet hätten. Der Umsatz mit Sicherheits- und Produktivitätslösungen schnitt auch unterdurchschnittlich ab. Auf organischer Basis wurde ein Rückgang um 6% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Nichtsdestoweniger übertraf das kürzlich übernommene Lagerautomatisierungs-Geschäft Intelligrated die Erwartungen und legte im Jahr zweistellige Zuwächse bei Bestellungen vor. Lichtblicke bildeten auch Heim- und Gebäudetechnologien, deren Quartalsumsatz auf organischer Basis gemessen am Vorjahr um 2% zulegte, wobei das Segment mit einem Umsatzwachstum von jeweils mehr als 10% Unterstützung aus Indien und China erhielt. 

Darüber hinaus steigerte der Bereich Hochleistungswerkstoffe und -technologien seinen Umsatz auf organischer Basis um 5%, da die starke Nachfrage nach Katalysatoren bei UOP für einen 10%igen Zuwachs sorgte sowie der Umsatz mit Produkten von Solstice um 8% anzog. Auf konsolidierter Basis weitete sich die Betriebsmarge (ohne Konzernbereiche) im Quartal um 20 Basispunkte auf 19% aus, da der höhere Umsatz mit den margenstärkeren Produkten von UOP und Solstice organische Umsatzrückgänge an anderer Stelle ausglich. Ohne den Verwässerungseffekt durch Fusionen und Übernahmen hätten die Margen im Quartal um nahezu 100 Basispunkte auf 19,7% zugelegt. 

Mit der Fokussierung auf software-basierte Innovation in den letzten Jahren wird Honeywell die Nutzwertoptimierung seiner Produkte und Leistungen steigern. Damit sollte sich die Abhängigkeit der Kunden von einer umfassenden Suite von Systemlösungen erhöhen. Allerdings dürfte es schwierig sein, die drastische Verbesserung der operativen Margen zu wiederholen, die in dem ersten Roll-out des Honeywell Operating System erreicht wurde.

Zum Börsenschluss am Freitag notierte die Aktie von Honeywell an der NYSE bei 124,56 US-Dollar. Das ist deutlich über unserer Fair-Value-Schätzung von 112 US-Dollar. 

Wichtige Hinweise: Analysten von Morningstar müssen sich in ihrem Verhalten an den Ethikkodex, die Richtlinie für Wertpapierhandel und Offenlegung und die Richtlinie zur Integrität von Investment-Research von Morningstar halten. Nähere Informationen zu Interessenskonflikten erhalten Sie hier.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Barbara Noverini  Barbara Noverini is an equity analyst for Morningstar, covering business services firms on the industrials team.