Home Depot profitiert von konjunkturellem Rückenwind und Vermögenseffekt

Wir heben unsere Fair-Value-Schätzung für die Aktie der weltgrößten Heimwerkerkette von 130 auf 155 Dollar an.

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Home Depot widersetzt sich nach wie vor dem negativen Trend im US-Einzelhandel. Das Unternehmen trotzt dem im Branchenvergleich zu beobachtenden Problem rückläufiger Kundenzahlen, das den Betreibern von Heimwerkerketten in den letzten Jahren zu schaffen machte. Dafür sind mehrere Faktoren verantwortlich: Erstens führt ausgezeichnetes Merchandising zu Folgegeschäften. Zweitens unterstützen zyklische Trends am Immobilienmarkt, darunter Preise, unverändert niedrige Zinsen und eine steigende Zahl von Haushaltsgründungen und die Haushaltsvorstandsrate die anhaltenden Ausgaben. Und schließlich wird der Vermögenseffekt weiter von Aktienmärkten untermauert, die nach wie vor nahe ihren Allzeithochs notieren, sodass Verbraucher eher bereit sind, Geld auszugeben. Das kommt Home Depot, das über einen großen Wettbewerbsvorsprung („Wide Moat“) verfügt, zugute. 

Das Unternehmen rechnet für das Gesamtjahr weiterhin mit einem Umsatz- und flächenbereinigten Wachstum von 4,6%, korrigierte aber seine Prognose zum Gewinn je Aktie auf 7,15 USD nach oben. Wir waren bisher von einem Umsatzwachstum von 4,7%, einem flächenbereinigten Wachstum von 4,5% und einem Gewinn je Aktie von 7,15 USD ausgegangen. Die operativen Margen waren knapp 40 Basispunkte besser als von uns für das erste Quartal angenommen. Allerdings deuten sie mit 14% (die beste Performance in einem ersten Quartal seit mindestens zehn Jahren) auf eine Kompensation in Form von einer schwächeren operativen Expansion gegen Jahresende hin, denn das Unternehmen erwartet für das laufende Jahr nach wie vor eine EBIT-Expansion um 30 Basispunkte auf 14,5%. Unser langfristiger Ausblick bleibt unverändert. Wir prognostizieren ein flächenbereinigtes Wachstum von 3%-4% und eine moderate Hebelwirkung bei sowohl der Bruttomarge als auch den Vertriebs-, Gemein- und Verwaltungskosten. Dadurch werden die operativen Margen unseres Erachtens im Laufe der nächsten zehn Jahre auf über 16% zulegen. 

Unserer Ansicht nach könnte sich der Aufschwung am Immobilienmarkt bis zum Ende des Jahrzehnts fortsetzen, denn der US-Markt profitiert unverändert von positiven demografischen Gegebenheiten. Home Depot dürfte dabei unserer Einschätzung nach maßgeblich von diesen Trends begünstigt werden. Wir heben daher unsere Fair-Value-Schätzung von 130 USD auf rund 155 USD an und integrieren unsere Erwartungen einer Reform der Körperschaftssteuer in den USA (auf die 87% der verkauften Werkzeugkoffer des Unternehmens entfallen) ab 2018. Dadurch würde der Steuersatz von 37% auf 28% sinken, und daraus ergeben sich 80% der Heraufsetzung unserer Fair-Value-Schätzung. Die restlichen 20% beruhen auf der geringfügigen Erhöhung unserer Phase-II-Wachstumsrate des Gewinns vor Steuern von 4,4% auf 5%. Damit wollen wir dem künftigen besseren Rentabilitätspotenzial von Home Depot Rechnung tragen. 

Am Freitagabend, 19.5.2017, belief sich der Schlusskurs der Home-Depot-Aktie an der NYSE auf 156,30 US-Dollar und liegt damit ziemlich genau bei dem von uns taxierten fairen Wert von 155 US-Dollar. 

Wichtige Hinweise: Analysten von Morningstar müssen sich in ihrem Verhalten an den Ethikkodex, die Richtlinie für Wertpapierhandel und Offenlegung und die Richtlinie zur Integrität von Investment-Research von Morningstar halten. Nähere Informationen zu Interessenkonflikten erhalten Sie hier.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Morningstar Equity Analysts  Morningstar stock and fund analysts cover 2,000 mutual funds, 2,100 equities, and 300 exchange-traded funds.