Streikbedingter Kurseinbruch bei GM ist eine Kaufgelegenheit

Wir betrachten jeden möglichen Abverkauf von GM-Aktien infolge des Streik als Kaufgelegenheit, da das Unternehmen einen Teil der Produktionsausfälle ausgleichen kann, sobald ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen ist. 

Dave Whiston 17.09.2019
Facebook Twitter LinkedIn

Nachdem der vierjährige Tarifvertrag am 14. September ausgelaufen ist, stehen die Zeichen bei General Motors auf Streik. Die Gewerkschaft Union Auto Workers (UAW) rief zu einem USA-weiten Streik auf. Wir ändern unsere Fair Value Schätzung für die Aktie von GM zum jetzigen Zeitpunkt nicht und werden dies auch nur dann tun, sollte der Strike mehrere Monate dauert. Wir betrachten jeden möglichen Abverkauf von GM-Aktien infolge des Streik als Kaufgelegenheit, da das Unternehmen einen Teil der Produktionsausfälle ausgleichen kann, sobald ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen ist. 

Wir erwarten, dass die fortgesetzten Kosteneffizienzsteigerungen von GM in der Lage sind, bis Ende 2020 zusätzliche freie Cashflows in einem Umfang von mehreren Milliarden US-Dollar zu erschließen. Der letzte UAW-Streik bei GM im Jahr 2007 dauerte weniger als zwei Tage. Dieses Mal dürfte der Streik von länger Dauer sein, da UAW auf die Ankündigung von GM vom November 2018 reagieren will, vier US-Werke in den „nicht zugewiesenen Status“ (unallocated status) zu versetzen. 

GM ist heute in einer viel besseren finanziellen Verfassung als im Jahr 2007, so die Arbeitnehmer erwarten, dass der Konzern in der Lage sein wird, mehr Zugeständnisse zu machen. Der heftigste UAW-Streik fand im Jahr 1970 statt und dauerte 67 Tage. Wir denken nicht, dass der aktuelle Streik eine derartige Dimension erreichen wird. Die Gewerkschaft hatte damals etwa 400.000 Mitglieder unter den GM-Arbeitern. Heute kommen die großen drei Autohersteller in Detroit auf etwas weniger als 150.000 UAW-Mitglieder. 

Der Streik wird allerdings den Umsatz von GM umgehend treffen, da der Konzern den Absatz an Großhändler erfasst. Wir schätzen den verlorenen Tagesumsatz auf 312,6 Millionen US-Dollar. Der Bestand an Autos bei GM-Händlern deckte per 1. September den Bedarf für 80 Tage. Diese „Reserve“ sieht recht robust aus, sodass Verbraucher wahrscheinlich nicht enttäuscht sein werden, wenn sie kurz nach Beginn des Streiks ein Fahrzeug bei GM-Händlern kaufen möchten. 

Die Aktie von GM ging am Montag, 16.9., mit einem Abschlag von 4,25 Prozent aus dem Handel und notiert am Dienstag vor Handelsstart an der NYSE bei 37,21 US-Dollar. Der Fair Value beläuft sich auf 47 US-Dollar. Diese Unterbewertung führt zu einem Vier-Sterne-Rating.

DISCLAIMER  

Die hierin enthaltenen Informationen, Daten, Analysen und Meinungen stellen keine Anlageberatung dar und sind insbesondere nicht auf die Prüfung der persönlichen Umstände eines Anlegers gestützt. Sie werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt und sind daher kein Angebot zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers. Es wird keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Genauigkeit übernommen. Die zum Ausdruck gebrachten Meinungen sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gültig und können ohne Vorankündigung geändert werden. Vorbehaltlich anderslautender gesetzlicher Bestimmungen ist Morningstar nicht verantwortlich für Handelsentscheidungen, Schäden oder sonstige Verluste, die sich aus oder im Zusammenhang mit den Informationen, Daten, Analysen oder Meinungen oder deren Verwendung ergeben. Die hierin enthaltenen Informationen sind Eigentum von Morningstar und dürfen vorbehaltlich von Handlungen, die nach UrhG gestattet sind, ohne vorherige schriftliche Genehmigung von Morningstar weder ganz noch teilweise vervielfältigt oder in irgendeiner Weise verwendet werden. Investment-Research wird von Tochtergesellschaften der Morningstar, Inc. erstellt und herausgegeben, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, Morningstar Research Services LLC, die bei der U.S. Securities and Exchange Commission registriert ist und von dieser reguliert wird. Um Nachdrucke zu bestellen, rufen Sie uns an unter +1 312-696-6100. Um die Analysen zu lizenzieren, rufen Sie die Nummer +1 312-696-6869 an

Wichtige Hinweise: Analysten von Morningstar müssen sich in ihrem Verhalten an den Ethikkodex, die Richtlinie für Wertpapierhandel und Offenlegung und die Richtlinie zur Integrität von Investment-Research von Morningstar halten. Nähere Informationen zu Interessenkonflikten erhalten Sie hier.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

Facebook Twitter LinkedIn

Über den Autor

Dave Whiston  is a guest author