Managerwechsel: Fidelity European Growth Fund unter Beobachtung

Matt Siddle löst zum Juli Alexander Scurlock ab. „Silver“-Rating des Fonds ruht vorerst.

Ali Masarwah 16.05.2012
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Nach dem angekündigten Fondsmanagerwechsel beim Fidelity European Growth Fund haben wir den vormals mit der zweitbesten Rating-Note „Silver“ bewerteten Fonds unter Beobachtung gestellt. Ab Juli wird Matt Siddle Alexander Scurlock ersetzen, der den Fonds seit Anfang 2007 verwaltet. Siddle ist seit Oktober 2010 für den Fidelity European Larger Companies Fund verantwortlich, den er auch künftig managen wird. Laut Fidelity wird die Übergabe Ende Juni erfolgen, allerdings werde die Neuausrichtung des Fonds erst Ende des Jahres abgeschlossen sein und dann die eindeutige Handschrift des neuen Fondsmanagers tragen.

Siddle ist bereits seit 1999 bei Fidelity und durchlief dort etliche Stationen, zunächst als Analyst und seit 2004 auch als Fondsmanager. Eine seiner ersten Stationen war die Position des stellvertretenden Fondsmanagers beim Fidelity European Growth Fund, die er bis 2006 inne hatte. Siddle zeichnet sich laut Fidelity dadurch aus, dass er das Risiko in volatilen Märkten beizeiten reduziert. Auch wenn der von ihm verantwortete Fidelity European Larger Companies Fund tatsächlich im schwierigen Jahr 2011 gut 8 Prozentpunkte vor dem Durchschnitt der Europa-Aktienfonds lag, ist der Zeitraum zu kurz, um diese Leistung abschließend bewerten zu können. 

Mit Blick auf die Vergangenheits-Performance des ehemals gut 25 Milliarden Euro schweren Fidelity European Growth Fund, dessen Vermögen inzwischen auf rund 7 Milliarden Euro abgeschmolzen ist, fällt unser Urteil zwiespältig aus. Zum einen sind die Gebühren überdurchschnittlich hoch. Zum anderen ist die Mehrrendite gegenüber der Kategorie eher mäßig ausgefallen, wie unser Analyst Javier Sáenz de Cenzano hervorhebt. In einer Analyse zum Fidelity European Growth Fund kurz vor Bekanntwerden des bevorstehenden Fondsmanagerwechsels konzediert unser Analyst zwar, dass die Märkte seit 2007 für den Stock Picker Scurlock schwierig gewesen seien, da sie vor allem von makroökonomischen Faktoren und der großen Politik getrieben waren. Scurlock sei „ein sehr talentierter Investor“, der über umfassende Kontakte in der Branche verfüge. „Eine konsistentere Outperformance würde jedoch unsere Überzeugung von dem Fonds bestärken“, so der Morningstar-Analyst. Diese Chance hat nun ab Juli der neue Mann auf der Brücke des Europa-Aktienflaggschiffs von Fidelity.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich