Anfang Juni hat die Europäische Zentralbank den Leitzins erneut gesenkt. Auch wenn die US Notenbank das Ende von "QE" erkennen lässt, bleibt die Geldpolitik auf globalem Maßstab sehr expansiv. Der jüngste Zinsschritt dürfte weder südeuropäischen Unternehmen in Gestalt von niedrigen Kreditzinsen helfen, noch wird die Senkung einen spürbaren Beitrag gegen die Deflationsgefahren in der Eurozone leisten. Sie illustriert allenfalls das Dilemma von Fixed-Income-Investoren, die derzeit auf immer längere Laufzeiten und immer niedrigere Ratings ausweichen müssen, um auf eine annehmbare Rendite zu kommen. Viele Beobachter sprechen von manipulierten Märkten. Im Rahmen einer Moderation für die Beilage "Im Fokus" des Frankfurter portfolio Verlags (Nachdruck mit freundlicher Genehmigung), hatte ich die Gelegenheit, mit einigen Zinsexperten über die Perspektiven für Bond-Investoren zu diskutieren.
Teilnehmer der Diskussion (von links nach rechts):
Bastian Gries, Head of Corporate Credit IG bei Meriten Investment Management (BNY Mellon),