Im August liegen vor allem China-Kategorien vorn

Unsere Übersicht zum Rendite-Risiko-Profil auf Morningstar Kategorie-Ebene zeigt vor allem Gewinner bei asiatischen Aktien. Gold- und Goldminenaktien korrigieren dagegen deutlich. Auch Gesundheits-Aktien und Biotechs schwächeln im abgelaufenen Monat.  

Marco Caprotti 09.09.2016
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Unsere monatliche Übersicht über die Tops und Flops auf Ebene der Morningstar Fonds-Kategorien zeigt bei den Gewinnern ein recht einseitiges Bild: China- und andere asiatische Aktienkategorien konnten deutlich zulegen. Hier dürfte der Umstand zum Tragen gekommen sein, dass es auch positive Nachrichten aus dem Reich der Mitte gab: Die Exporte Chinas fielen weniger schwach als erwartet aus und die Importe konnten erstmals seit Ende 2014 in einem Monat zulegen. Das konnte den Aktienmärkten der Region, die auch als „Greater China“ bezeichnet wird, zu einer Erholung verhelfen. Allerdings gab es nicht nur positive Nachrichten (an die sich viele Investoren klammern): Die Daten der Zentralbank People´s Bank of China deuten auf einen erneuten Rückgang der Fremdwährungsreserven im August – um rund 16 Milliarden US Dollar auf 3,18 Billionen Dollar, das niedrigste Niveau seit 2011. 

Wie unsere untere Tabelle zeigt, lagen im August ebenfalls etliche vormals gebeutelte Aktienkategorien vorn, wie etwa Finanztitel und britische Nebenwerte, die sich im August merklich erholten. Letztere hatten im Zuge des Brexit-Referendums in Großbritannien Ende Juni kräftig Federn lassen müssen. Dass gerade britische Nebenwerte zu den wenig beliebten Aktiensegmenten zählten, zeigt die schwache Performance der entsprechenden Fonds der vergangenen 12 Monate. Im Schnitt verloren diese Fonds knapp 9,5 Prozent.

Produkte, die auf Finanzaktien setzen, verloren zwischen September 2015 und August 2016 gut 5,5 Prozent. (Hier zogen vor allem europäische Banken diese Fonds nach unten). Auch die Risikokennzahlen, der maximale Verlust in 3 Jahren sowie die Volatilität, fallen bei etlichen der August-Gewinner ungünstig aus, was wieder einmal verdeutlicht, dass jede Outperformance-Bilanz auch eine Kehrseite haben muss. 

Gold-Aktien: Gehebelte Wette auf das Edelmetall - im Guten wie im Schlechten

Mit Blick auf die Verlierer fallen Goldfonds und Gold-Aktienfonds ins Auge. Einmal mehr wurden Goldminen-Förderer ihrem Ruf gerecht, eine gehebelte Wette auf den Preis des Edelmetalls darzustellen. Zwar federn diversifizierte Fonds die Insolvenzrisiken ab, aber zeigt die Richtung des Sektors nach Süden, dann gibt es auch für diese Fonds kein Entrinnen. Im Schnitt mussten Gold-Aktienfonds um gut zwölf Prozent abgeben. Wer allerdings bereits seit länger Zeit investiert ist, dürfte diese Verluste verschmerzen können: In den vergangenen 12 Monaten legten diese Fonds im Schnitt um gut 81 Prozent zu. Physische Rohstofffonds gaben im August nur gut 4,5 Prozent ab, legten im vergangenen Jahr aber deutlich weniger zu als ihre Aktien-Pendants. 

Zu den Verlierern im August zählten auch Fonds mit Fokus auf Gesundheitsaktien und Biotechs. Bei ersteren liegt das Minus in den vergangenen 12 Monaten bei 4,3 Prozent. Mit einem jährlichen Plus von knapp 17 Prozent zählen diese Fonds allerdings zu den stärksten Sektor-Kategorien der vergangenen drei Jahre. Bei Biotechfonds dauert die Korrektur indes bereits länger – seit September 2015 beläuft sich das Minus inzwischen auf 17,5 Prozent. Das drückt inzwischen auf die - immer noch ansehnliche - Dreijahres-Bilanz. 

Tabelle: Gewinner und Verlierer im August auf Morningstar Kategorie-Ebene

Mstar categories aug eur

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Über den Autor

Marco Caprotti

Marco Caprotti  ist Redakteur und Analyst bei Morningstar.