Im ersten Teil des Interviews stand der Fondsmanager Henning Gebhardt im Mittelpunkt. Im zweiten Teil befragten wir Gebhardt als Leiter der Bereiche Wealth und Asset Management der Berenberg Bank, die er seit 2017 von Frankfurt aus verantwortet. Alles über die Herausforderungen der Vermögensverwaltung für gehobene Privatkunden, ein Geschäft, das in Zeiten von Mifid II, alternder IT-Systeme und Robo-Advisor vor einigen Herausforderungen steht.
Herr Gebhardt, zunächst die Grundsatzfrage: Ist das Wealth Management heute ein Wachstumsgeschäft, oder steht nicht doch die Konsolidierung im Vordergrund?
Ich sehe schon die Expansion im Vordergrund. Das Vermögen insgesamt wächst, und es gibt einen steigenden Bedarf an Beratung. Im Wealth Management handelt es sich um komplexe Vermögen, es geht also nicht um standardisierte Asset Allocation Mandate, sondern um eine ganzheitliche Betreuung. Asset-seitig kommen auch illiquide und nicht-standardisierte Instrumente wie Private Equity oder Immobilien zum Einsatz. Das erfordert Expertise, aber auch eine leistungsfähige IT. Außerdem wollen unsere Kunden den persönlichen Kontakt, die persönliche Betreuung. Das kann nicht jede Bank oder Vermögensverwalter.