Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius muss sich auf die Suche nach einem neuen Unternehmenschef machen. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Joachim Kreuzburg strebe wegen seiner persönlichen Lebensplanung keine Vertragsverlängerung an, teilte der Dax -Konzern am Dienstag in Göttingen mit. Seinen bis November 2025 laufenden Vertrag werde er aber zu Ende führen.
"Der Aufsichtsrat wird nun in Ruhe und mit Sorgfalt einen Nachfolgeprozess einleiten", kündigte der Vorsitzendes des Kontrollgremiums, Lothar Kappich, an. Zugleich bedauerte er den Rückzug Kreuzburgs. Sartorius habe ihm "ausserordentlich viel" zu verdanken.
Kreuzburg steht seit 2003 an der Spitze des Sartorius-Vorstands. Unter seiner Führung war das Unternehmen 2021 in den Leitindex Dax der grössten börsennotierten Unternehmen Deutschlands aufgestiegen. Während der Corona-Pandemie hatte der Pharma- und Laborausrüster seine Geschäfte deutlich ausgebaut.
Er wolle "in Zukunft mehr Freiraum und Zeit für neue Themen und Projekte haben", sagte der 59-jährige Kreuzburg laut Mitteilung. Eine operative Spitzenfunktion bei einem anderen Unternehmen wolle er nicht übernehmen.
Die Aktien von Sartorius haben auf den Abschied des Unternehmenschefs mit Kursschwankungen reagiert. Einem neuerlichen Tief seit März 2020 folgte der Dreh ins Plus und inzwischen ein weiteres Tief mit rund 200 Euro.
Börsianer betonen, dass der Abschied nichts mit dem Geschäftsverlauf zu tun habe. Es werde aber damit gerechnet, dass Sartorius vor der Mitte Juli anstehenden Halbjahresbilanz noch Eckdaten veröffentlicht.
Im Vergleich zum Kapitalmarkttag habe es keine neuen Geschäftssignale gegeben, schrieb Analyst Matthew Weston von der Schweizer Grossbank UBS nach der kurzen Telefonkonferenz. Kreuzburg rechne mit einem reibungslosen Übergang, ganz gleich, ob vom Aufsichtsrat eine interne oder externe Lösung gefunden werde
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