Achterbahn fahren mit kleinen Japanern

Japanische Nebenwertefonds sind nichts für schwache Nerven. Auf kräftige Haussephasen folgen immer wieder nicht minder heftige Einbrüche. Momentan ist mal wieder eine Rallye dran.

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Im Durchschnitt der immerhin 47 Fonds der Kategorie Aktien Japan Nebenwerte, die deutschen Fondsparern zur Verfügung stehen, wurde in den abgelaufenen zwölf Monaten eine Wertentwicklung von 57 Prozent erreicht. Kein anderes Fondssegment, auch nicht die Standardwerte aus Nippon, konnten da mithalten.

Die beste Performance in diesem Zeitraum erreichte der Deutsche Global Spectrum Japan Enterprise mit 91,7 Prozent. Leider erhalten wir von diesem britischen, institutionell ausgerichteten Fondarm der Deutschen Bank keine Portfolioinformationen. Auch der nachfolgende Fonds, MAT Japan New Horizon, liefert keine Portfolios. Wenn Ihnen das ebenso missfällt wie mir, wenden Sie sich bitte direkt an die jeweiligen Fondsgesellschaften. Das hat schon oft geholfen...

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Auf dem dritten Rang rangiert der Invesco GT Japan Enterprise, mit 85, 1 Prozent. Hier ist es so wie es sein sollte, ein topaktuelles Portfolio von Ende April liegt vor. Im Fonds von Manager-Veteran Masata Kawada (im zehnten Jahr) finden laut Anlageziel nur Aktien Aufnahme, die zum untersten Viertel des Marktes nach Kapitalisierung gehören. Nach unserer Definition sind jedoch über 70 Prozent des Aktienportfolios in mittelgroßen Werten veranlagt, nur ein gutes Viertel in wahren Small-Caps. Mit einem Volumen von 476 Millionen Dollar gehört der Fonds zu den größten dieser Kategorie. Und er verlangt seinen zahlreichen Anlegern Einiges ab. Nach märchenhaften 557 Prozent Rendite im völlig realitätsfremden Jahr 1999 folgten 59 Prozent Verlust im Jahr 2000. Zwei weitere Verlustjahre in 2001 und 2002 bedeuten, dass der Fonds über fünf Jahre – trotz des Wahnsinnsresultats von 1999 – eine annualisierte Rendite von “nur“ 7,3 Prozent einfuhr.

Das ist das zweitbeste Ergebnis über diesen längeren, aussagekräftigeren Zeitraum. Noch besser lief es nur für den Merrill Lynch Japan Opportunities. In jedem der vergangene fünf Kalenderjahre mit Ausnahme von 2002 lagen die Ergebnisse über dem Kategoriedurchschnitt. Industrietitel sind etwas untergewichtet im Portfolio, das mit 100 Positionen überdurchschnittlich diversifiziert ist. Dienstleistungen und Investitionsgüter spielen hingegen eine große Rolle.

Wie man es nicht machen sollte, demonstriert eindrucksvoll der Spängler Japan Growth Trust. Vor allem in 2003: Während alle anderen Fonds der Kategorie zum Teil satte Gewinne verbuchten, brachte es Spängler fertig das Jahr mit einem Verlust von 20 Prozent abzuschließen.

Die jüngste Vergangenheit zeigt übrigens wieder einmal wie flatterhaft japanische Small Caps sind. In nur einem Monat mussten Wertrückgänge von 13,4 Prozent hingenommen werden. Ob damit die Renaissance dieses Segments schon wieder vorbei ist, ist schwer vorhersehbar. Doch wenn die überhitzte chinesische Wirtschaft tatsächlich eine „harte Landung“ hinlegen sollte, werden japanische Aktien, auch die kleineren, nicht verschont bleiben.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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