Fonds-Fokus: Pioneer Fund

Ein verlässliches Basisinvestment für amerikanische Aktien.

Natalia Wolfstetter 19.10.2007
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Der langjährige Manager des Pioneer Fund, John Carey, verfolgt eine Anlagestrategie, die für stabile, wenn auch nicht spektakuläre Renditen steht. Carey bevorzugt etablierte Unternehmen mit starker Marktposition und gesunden Bilanzen, die vernünftig bewertet sind und auf Sicht von 3-5 Jahren eine überdurchschnittliche Ertragskraft erkennen lassen.

Er versammelt im Portfolio rund 100 Werte, die er auf Sicht von 3-5 Jahren auswählt. Charakteristisch für den Fonds ist seine geringe Umschlagshäufigkeit. Carey meidet spekulativere Titel, wodurch der Fonds in stark steigenden Märkten meist nicht in den vordersten Rängen zu finden ist, Korrekturphasen aber meist besser überstehen konnte als viele Konkurrenzprodukte.

Der Fonds ist in Finanzwerten und hier insbesondere Banken seit letztem Jahr untergewichtet. Grund waren Sorgen um die Kreditqualität und geringe Margen im Kreditgeschäft. Energie- und Versorgeraktien hält der Fondsmanager für zu teuer bewertet. Übergewichtet bleibt er im Bereich Rohstoffe und Industrie, darunter Unternehmen wie Alcoa, wo er auf die günstige Angebots-Nachfrage-Dynamik bei Aluminium setzt. Unter den Top 10 findet sich auch ein Unternehmen wie McGraw Hill. Für die Muttergesellschaft der im Zusammenhang mit der Kreditkrise in der Kritik stehenden Ratingagentur S&P erwartet er gute Wachstumsaussichten im Auslands- und Verlagsgeschäft.

Viele Standardwertefonds haben in den vergangenen Jahren mittelgroße und kleinere Unternehmen beigemischt, was angesichts des Nebenwertebooms von Vorteil war. Dies war im Pioneer Fund nur begrenzt der Fall, sollte den Fonds aber in Large-Cap-Phasen begünstigen.

Gemessen an seiner Kategorie „Aktien USA Standardwerte Blend“ ergibt sich insgesamt ein langfristig positives Bild, zumal sich die Kursschwankungen in Grenzen hielten.

In seiner US-domizilierten Anteilsklasse berechnet der Pioneer Fund eine sehr moderate jährliche Managementgebühr von 0,70 (Gesamtkostenquote 1,11%). Der Luxemburger Parallelfonds Pioneer Funds - U.S. Pioneer Fund kostet mit 1,25% (Gesamtkostenquote 1,83%) schon fühlbar mehr. Seit letztem Jahr wird leider nur noch die teurere Variante des Fonds von der Fondsgesellschaft vertrieben.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Natalia Wolfstetter  ist Director Fund Analysis bei Morningstar

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