Wenn ein Fondsmanager heute aggressiv in europäische Banken investiert, erregt er damit Aufmerksamkeit. Wenn er diese Wette bereits Mitte 2011 einging, dann besteht Erklärungsbedarf. Wir sprachen mit Marc Renaud, Chief Executive Officer von Mandarine Gestion und Fondsmanager des europäischen Standardwertefonds Mandarine Valeur, über Banken, Bewertungen und Kursziele.
Herr Renaud, Sie bezeichnen sich als antizyklischen Value-Investor. Wer heute in Substanzwerte investiert, kauft häufig die hohen Dividendenrenditen. Fühlen Sie sich wie ein Exot?
Ich habe das Rad nicht neu erfunden, es gibt, gerade in den USA, etliche Contrarian-Value-Manager. Aber es kann schon sein, dass die antizyklische Value-Spielart, die ich praktiziere, heute tatsächlich eher die Ausnahme ist. Am Markt herrschen die defensiven Ansätze vor, die der Idee nach am besten in schwachen Aktienmarktphasen gut laufen. Ein typisches Merkmal hierfür ist der Fokus auf dividendenstarke Aktien.