Entgegen vieler Vorurteile lohnt sich aktives Fondsmanagement in vielen Anlage-Segmenten. Gute Fondsmanager sind in der Lage, Mehrwert für Anleger zu schaffen und haben das auch über längere Zeiträume bewiesen. Sie zu finden, stellt allerdings eine Herausforderung dar. Das aufwändige Research führt immer mehr Anleger hin zu ETFs, die einen günstigen Zugang zum Kapitalmarkt ohne Anspruch auf Überrenditen versprechen. Doch es gibt gute Nachrichten: Nach einem guten aktiven Managern zu suchen, lohnt sich bei einem Anlagesegment auf jeden Fall: bei Dividendenstrategien. Um es auf den einfachen Nenner zu bringen: Aktives Management ist bei Dividendenstrategien nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig. Denn es sind tiefe Einblicke in die Bilanz von Unternehmen nötig, um die Spreu vom Weizen zu trennen. ETFs können das nicht in dem Maße leisten. Deshalb kann es sogar fahrlässig sein, in Dividenden-ETFs zu investieren. Warum?
Dividenden-ETFs basieren auf statischen Konzepten. Vereinfacht gesagt bilden sie die Story ab, die bereits gelaufen ist. Das kann sie übermäßig riskant machen, weil das Enttäuschungspotenzial bei den Highflyern von gestern groß ist. Im Jahr 2008 bestanden Dividenden-Indizes beispielsweise zu großen Teilen aus Finanztiteln. Entsprechend tief war der Absturz 2008 und Anfang 2009. Doch es kam für Anleger noch schlimmer. Als Folge der existenzbedrohlichen Krise haben viele Banken ihre Dividenden im Laufe der Finanzkrise zusammengestrichen. Die Aktien wurden danach aus den Dividenden-Indizes und entsprechend auch aus den ETFs entfernt. Die zweite unangenehme Folge für Investoren in Dividenden-ETFs: Sie profitierten nicht von der rasanten Aufholjagd der Finanztitel im Verlauf des Jahres 2009.
Im Gegensatz dazu haben einige Manager aktiv verwalteter Dividendenfonds rechtzeitig erkannt, dass die hohen Dividenden der Banken nicht nachhaltig sein konnten und sind entsprechend frühzeitig ausgestiegen.