Wurde ich für das eingegangene Risiko belohnt? Die meisten Anleger stellen die Frage nach ihrem Anlageerfolg bekanntlich anders. Sie beschränken sich in aller Regel auf die Betrachtung der Rendite ihres Investments. Die Risiken auszublenden, ist jedoch ein Fehler. In unserer zweiteiligen Serie haben wir zunächst die wichtigen Risikokennziffern erklärt (lesen Sie hier weiter). Wir kommen im zweiten Teil nun zum Thema risikoadjustierte Rendite.
Neben der absoluten Fondsrendite, die auf Fonds-Factsheets und auch der Morningstar Webseite dargestellt wird, gibt es risikobereinigte Performancekennziffern, die eine Antwort auf die Frage geben sollen, ob die Rendite eines Fonds auch in Anbetracht der eingegangenen Risiken noch attraktiv ist. Eine hohe absolute Rendite kann nämlich bedeuten, dass dafür auch sehr hohe Risiken eingegangen wurden, was in schwierigeren Zeiten entsprechend starke Verlustrisiken implizieren könnte.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio wurde von Nobelpreisträger William Sharpe entwickelt. Für die Berechnung der Sharpe Ratio wird zunächst die Verzinsung einer risikolosen Anlage (Geldmarktsatz) von der Rendite des Fonds abgezogen. Die verbleibende Rendite wird durch das eingegangene Risiko (Standardabweichung) geteilt. Je mehr Ertrag ein Fonds pro Risikoeinheit erwirtschaftet, desto besser wurden Anleger für das eingegangene Risiko entlohnt und desto höher die Sharpe Ratio.