Direkte Gold-Investments über Indexprodukte sind ein noch junges Phänomen: Das erste Gold-Indexprodukt, bei dem das Edelmetall physisch hinterlegt ist, wurde 2003 in Australien aufgelegt. Ein Jahr später brachten State Street und das World Gold Council den bekannten SPDR Gold Shares auf den Markt, der mit einem Vermögen von über 22 Milliarden US-Dollar mittlerweile der größte Gold-Tracker weltweit ist. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Indexprodukte, über die Anleger direkt in Gold investieren können. Ende 2014 hielten diese Vehikel mehr als 1.600 Tonnen des Edelmetalls. Das entspricht der weltweiten Förderleistung von sechs Monaten.
Übrigens handelt es sich bei diesen Produkten --- ungeachtet der physischen Besicherung --- nicht um europäische Fonds (UCITS) im rechtlichen Sinne. Fonds müssen diversifiziert sein; deshalb werden Gold-Tracker als Inhaberschuldverschreibung und nicht als Sondervermögen aufgelegt, was rechtliche Folgen für die Insolvenzsicherheit haben kann. Wir bezeichnen Gold-Tracker deshalb als ETPs und nicht als ETFs („P“ steht für Product, statt „F“ wie Fund). Einzige Ausnahme ist die Schweiz, wo die Aufsicht Goldfonds als Sondervermögen anerkannt hat – diese sind allerdings außerhalb der Schweiz nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen.
Gold-ETPs spiegeln die Volatilität des Goldpreises wider