Von der Vorstellung, dass es sich bei Investoren um knallhart kalkulierende Profis handelt, die ihren Profit maximieren, hat sich die Finanzwissenschaft mehrheitlich schon längst verabschiedet. Stand früher der Nutzen maximierende Homo Oeconomicus im Mittelpunkt der Betrachtung, so nimmt die Lehre von der Verhaltensökonomie immer mehr Raum in den Finanzwissenschaften ein. Sie hat den irrationalen, von Emotionen gesteuerten Menschen im Blick.
Die immer stärker an Hochschulen etablierte Disziplin des Behavioral Finance erforscht die typischen Fehler von Investoren, ihre Ausprägungen und Folgen. Die Wirtschaftswissenschaften werden dabei immer mehr – zu Recht – in den Rang der Gesellschaftswissenschaften erhoben, was dazu führt, dass die Analyse über unser Handeln an der Börse zunehmend von der Psychologie, Soziologie und auch den Neurowissenschaften befruchtet wird.
Wir wollen einige der vielen Anlegerfehler aufführen, die in den vergangenen Jahren von Verhaltensforschern und Ökonomen wie Amos Tversky und Daniel Kahneman, Richard Thaler oder George Akerlof und Robert Schiller benannt wurden – und wie man gegen sie angeht.