Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk wird nach einem guten Quartal optimistischer für das Gesamtjahr. Umsatz und Ergebnis legten im dritten Jahresviertel vorläufigen Berechnungen zufolge deutlich zu. Dabei habe Drägerwerk vor allem von einer spürbar besseren Lieferfähigkeit infolge der abnehmenden globalen Lieferkettenprobleme profitiert, teilte der SDax-Konzern am Montagabend in Lübeck mit. Dies habe dem Unternehmen ein starkes Umsatzwachstum aus dem hohen Auftragsbestand des Vorjahres und aus der weiterhin hohen Nachfrage nach den eigenen Produkten und Dienstleistungen ermöglicht.
Am Aktienmarkt kamen die Zahlen und die angehobene Prognose gut an. Die Aktie legte im frühen Dienstaghandel um 7,8 Prozent auf 47,65 Euro zu. So viel hatte das Papier zuletzt im Mai gekostet. Die gestiegenen Ziele böten eine attraktive Neubewertungschance, kommentierte Analyst Alexander Galitsa von Hauck & Aufhäuser in einer ersten Reaktion. Mit Blick auf die bestätigte Umsatzzielspanne sieht er noch Luft nach oben. Um das nun angepeilte obere Ende zu erreichen, würde bereits eines der schwächsten Schlussquartale überhaupt ausreichen.
Für das Gesamtjahr peilt der Lübecker Konzern nun eine Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von zwei bis vier Prozent an. Bisher war Drägerwerk von null bis drei Prozent ausgegangen. Das Unternehmen begründete den gestiegenen Optimismus mit der guten Umsatzentwicklung und einem erfolgreichen Kostenmanagement. Beim Erlös rechnet der Konzern nun mit dem oberen Ende der bekannten Spanne eines währungsbereinigten Anstieges von sieben bis elf Prozent.
Im abgelaufenen Jahresviertel kletterte der Umsatz im Jahresvergleich währungsbereinigt um 12,6 Prozent auf rund 789 Millionen Euro. Dabei legte der kleinere Geschäftsbereich Sicherheitstechnik mit einem Plus von fast einem Fünftel mehr als doppelt so kräftig zu wie die Medizintechnik. Der Auftragseingang auf Konzernebene erhöhte sich um Währungseffekte bereinigt um 6,8 Prozent auf rund 807 Millionen Euro. Die Nachfrage in der Medizintechnik zog nach einem Rückgang im ersten Halbjahr wieder deutlich an.
Auch im Tagesgeschäft lief es für Drägerwerk in den drei Monaten bis Ende September deutlich besser als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 29 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Drägerwerk noch einen operativen Verlust von 36,6 Millionen Euro ausgewiesen. Die entsprechende Marge verbesserte sich von minus 5,0 auf plus 3,7 Prozent.
In den ersten neun Monaten summiert sich der Konzernumsatz auf 2,3 Milliarden Euro. Ein währungsbereinigtes Plus von gut 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei kam dem Unternehmen auch die starke Nachfrage nach Beatmungsgeräten aus China Anfang des Jahres zugute. Der Markt ist laut Unternehmensangaben der drittgrösste für Drägerwerk, für einige Anwendungen sogar der grösste. Der operative Gewinn (Ebit) betrug rund 77 Millionen Euro und die entsprechende Marge 3,3 Prozent.
Drägerwerk will am 2. November die vollständige Bilanz zum dritten Quartal und ersten neun Monate veröffentlichen
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