Richemont: Starker Gegenwind durch Währungseffekte

Die Einschätzung unserer Analystin Jelena Sokolova.

Jelena Sokolova 17.05.2024
Facebook Twitter LinkedIn

 RichemontBildquelle: Richemont

Compagnie Financiere Richemont (CFRhat am 17.5.2024 Zahlen für das im März zuende gegangenes Geschäftsjahr 2023/2024 vorgelegt. 

Wir halten an unserer Fair Value-Schätzung für Richmont (Wide Moat) fest, da das Unternehmen recht solide Ganzjahresergebnisse vorgelegt hat, die allerdings durch Währungseffekte belastet wurden. Nach einer starken Performance im bisherigen Jahresverlauf - rund 29% und mehr als die anderen Luxusunternehmen mit Ausnahme von Prada - scheint die Aktie in etwa fair bewertet zu sein. Die Richemont-Aktie ist immer noch günstiger als die Aktien der Wide Moat-Konkurrenten LVMH und Hermes und kann als Kernbestandteil des Portfolios betrachtet werden.

Im vierten Quartal verlangsamte sich das Umsatzwachstum bei konstanten Wechselkursen auf 3% für die Schmuckmaisonen, und der Umsatz der Spezialuhrensparte ging um 1% zurück. Dies lag größtenteils im Mittelfeld der zuvor gemeldeten Vergleichszahlen, etwas besser als bei LVMHs Mode und Leder (2%) und deutlich besser als bei LVMHs Uhren und Schmuck (minus 2% organisch). Wir glauben, dass die Schmuckmarken von Richemont die stärksten in der Branche sind und in einem Abschwung Marktanteile gewinnen, aber auch die spezialisierten Uhrenhersteller zeigten sich überraschend widerstandsfähig.

Wichtige Morningstar-Kennzahlen für Compagnie Financière Richemont CFR

  • Fair Value Estimate: CHF 154.00
  • Fair Value Uncertainty: High
  • Morningstar Economic Moat Rating: Wide
  • Morningstar Rating: 3 Sterne

Der Direct-to-Consumer-Kanal erreichte 60% des Umsatzes der spezialisierten Uhrenhersteller, was die Kontrolle über den Vertrieb unterstützt und den Moat stärkt (bei den Schmuckmaisons liegt er weiterhin bei hohen 82%). Das Management von Richemont konzentriert sich auf das Monitoring der Lagerbestände der Großhändler und ist zuversichtlich, dass sich die Situation der Überproduktion, die die Branche Mitte der 2010er Jahre geplagt hat, nicht wiederholt.

Auf regionaler Ebene übertraf Richemont mit einem Wachstum von 12% im letzten Quartal die meisten Konkurrenten in Nord- und Südamerika, und der Umsatz in In Europa stieg der Umsatz um 7%. Beides beschleunigte sich gegenüber dem Vorquartal. Im asiatisch-pazifischen Raum ging der Umsatz um 12% zurück, da chinesische Kunden zunehmend in Japan (plus 41% bei konstanten Wechselkursen) und Europa einkauften. 

 

Das Betriebsergebnis des Jahres geriet vor allem aufgrund negativer Währungseffekte unter Druck. Der Umsatz für das Gesamtjahr stieg bei konstanten Wechselkursen um 8%, und der Betriebsgewinn stieg bei konstanten Wechselkursen um 13%, sank jedoch bei tatsächlichen Wechselkursen um 5%. Der Cashflow aus dem operativen Geschäft stieg um 4,6%, und die Nettoliquidität erhöhte sich weiter auf 7,4 Milliarden Euro.

Unabhängig davon gab Richemont die Ernennung von Nicolas Bos, dem derzeitigen CEO von Van Cleef & Arpels, zum CEO der Gruppe ab Juni bekannt.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

Facebook Twitter LinkedIn

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
Compagnie Financiere Richemont SA Class A130,85 CHF-0,04Rating

Über den Autor

Jelena Sokolova  ist Aktienanalystin bei Morningstar.