Der Fall war tief: Erst Ende Oktober 2013 hatte Morningstar den prominenten Aktienfonds M&G Global Basics von der höchstmöglichen Rating-Stufe „Gold“ Auf "Silver" abgestuft, heute ist der Fonds im qualitativen Morningstar Analyst Rating nur noch mit „Neutral“ bewertet. Grund ist, dass der Fonds einige strukturelle Änderungen erfahren hat, die den Enthusiasmus unserer Analysten in London merklich gedämpft haben.
Am Anfang stand die Erweiterung des Anlageuniversums durch den langjährigen Fondsmanager Graham French. Im Zuge der schwächelnden Energie- und Rohstoffmärkte hatte French die traditionellen Schwerpunkte des Portfolios mehr in Richtung Basiskonsumgüter verlagert. Dabei hatte er das definierte Anlageuniversum nach Einschätzung von Morningstar-Analyst Oliver Kettlewell mit Verweis auf Investment in die Werbeagentur Publicis „stark ausgereizt“.
Als dann French im November 2013 die Verantwortung für den Fonds an seinen Stellvertreter Randeep Somel abgab wurde der Fonds „Unter Beobachtung gesetzt“. In der Ersteinschätzung des Fonds unter der neuen Leitung zeigte sich Morningstar Analyst Richard Whitehall zwar überzeugt, dass Somel ein sehr gutes Verständnis für die Aktien im Portfolio habe; er müsse sich allerdings erst als Portfolio-Manager behaupten. Dies wird durch das jüngst vergebene Rating „Neutral“ ausgedrückt.
Somel war zwischen 2010 und Oktober 2010 Frenchs Stellvertreter und bereits ab 2005 Mitglied des globalen Aktienteams. Somel ist Teil eines sieben Fondsmanager und drei Analysten umfassenden Teams. Sein Stellvertreter ist nunmehr Colm D´Olier.
Im Fokus des Investmentprozesses, der mit Blick auf die Aktienauswahl über die Jahre unverändert geblieben ist, stehen unternehmensspezifische Faktoren, angefangen mit der Bewertung bzw dem Wert, über die Analyse der finanziellen Stärke, der Wettbewerbsposition sowie die Fähigkeit des Unternehmens, Gewinne nachhaltig – also unabhängig vom Konjunkturzyklus - zu erzielen. In der Praxis wurde das Anlageuniversum in den vergangenen Jahre, wie oben angedeutet, deutlich ausgedehnt.
Der M&G Global Basics ist eher schwach in das neue Jahr gestartet. Per Ende Januar lag er mit einem Minus von 2,0% im 84. Perzentil der Vergleichsgruppe der flexibel anlegenden globalen Aktienfonds. Mit einem leichten Minus von 0,84 Prozent pro Jahr in den vergangenen drei Jahren lag er ebenfalls weit hinten, und zwar im 81. Perzentil der Grupee der Vergleichsfonds. Anleger haben die substanzielle Underperformance mit hohen Rückgaben quittiert. In den vergangenen 12 Monaten wurden Anteilsscheine im Wert von knapp 2 Milliarden Euro zurückgegeben. Per Anfang Februar lag das im Fonds verwaltete Vermögen bei 3,98 Milliarden Euro.
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