Du Pont de Nemours & Company mit neuem CEO

Kürzlich hat der neue CEO Edward Breen sein Amt angetreten. Wir glauben, dass dem US-Chemie-Riesen weitere Änderungen oder eine Aufspaltung bevor stehen. DuPont ist ein respektabler Player in der Agrarchemie. In der Branche gab es zuletzt Übernahmegerüchte.

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Du Pont ist einer der weltweit größten Chemikalienhersteller. Mit zu den erfolgreichsten Produkten gehören Hochleistungswerkstoffe wie unter anderem Lycra und Kevlar, die in Textilien Anwendung finden, sowie die anti-haft Beschichtung Teflon und Tyvek, das vor allem im Baugewerbe zum Einsatz kommt.

Zudem dürften mittlerweile die Geschäftsbereiche Agrarchemie, Ernährung und Biowissenschaften einen Anteil von mehr als 40% des operativen Gewinns ausmachen. Hier ist gerade der Markt für Saatgut hart umkämpft. Marktführer ist Monsanto, wobei Du Pont in der Vergangenheit deutlich aufholen konnte. Gerade mit der regional ausgerichteten Strategie und dem Direktverkaufsmodell konnte Du Pont den Marktführer in den letzten Jahren bei Marketing und Vertrieb ausstechen.

Am 9. November kündigte Du Pont an, dass der bisherige „Interimschef“ Edward Breen der neue Vorstandsvorsitzende und Präsident des Unternehmens wird. Breen war weniger als einen Monat lang Interims-CEO gewesen und ist erst seit Februar 2015 Mitglied des Vorstands. Von 2002 bis 2012 war er als CEO von Tyco International tätig und rettete das Unternehmen vor dem Konkurs. In seine Amtszeit fielen ein umfassendes Restrukturierungsprogramm sowie mehrere Ausgliederungen. Den Eindruck, dass Breen weitere Restrukturierungen bei Du Pont anschieben könnte, hatten wir schon bei seiner Ankündigung zur Ernennung als Interims-CEO.

Unserer Ansicht nach könnte seine Ernennung zum neuen Konzernlenker somit ein Anzeichen für eine weitere Aufspaltung des Chemiegeschäfts von Du Pont sein. Bereits 2013 hat das Unternehmen einige Bereiche des Chemiesektors unter der Marke Chemours ausgegliedert

Zudem drehen schon länger Konsolidierungs- und Übernahmegerüchte im Saatgutgeschäft die Runde, bei denen prominente Namen fallen wie Du Pont, Monsanto, Syngenta, Bayer und BASF. Mittelfristig halten wir Übernahmen im Bereich Agrarrohstoffe auch für möglich. Du Ponts Saatgut- und Chemiesparte könnte entweder als eigenständiges Unternehmen geführt werden und das Interesse eines anderen Akteurs wecken. Wir gründen unsere Vermutungen u.a. auf Monsantos Angebot, Syngenta zu übernehmen, sowie auf die Wechsel des CEO bei Syngenta und bei Du Pont. Außerdem prüft Dow die strategischen Optionen für seine Agrarsparte.

Unser Narrow Moat Rating (geringer Wettbewerbsvorsprung) sowie die Fair Value Schätzung von 59 US-Dollar je Du Pont-Aktie bleiben vorerst unverändert. In New York lag der Kurs der Du-Pont-Aktie an der NYSE am 16. November um 11:11 EST bei 66,90 US-Dollar.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Jeffrey Stafford, CFA  Jeffrey Stafford, CFA, is an equity analyst for Morningstar, covering agriculture and chemical companies.