Weltfrauentag 2017: Für Fondsmanagerinnen kein Grund zum Jubeln

Am 8. März war der Weltfrauentag. Morningstar Untersuchung zeigt, dass Frauen in Deutschland und der Schweiz im Fondsmanagement besonders deutlich unterrepräsentiert sind.

Ali Masarwah 08.03.2017
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Wie hoch die Frauenquote im Fondsmanagement zu Kaisers Zeiten war, als die Sozialistin Clara Zetkin 1910 die Einführung eines internationalen Frauentags vorschlug, ist nicht überliefert. Fest steht allerdings, dass sie heute beschämend niedrig ist. Wie aus den von uns ermittelten Zahlen hervorgeht, ist die Frauen-Quote im Asset Management nicht nur absolut gesehen, sondern auch relativ zu andern Branchen bzw. Berufen sehr niedrig ist. Wir haben in unserer Datenbank die Namen von 26.340 Fondsmanagern und Fondsmanagerinnen hinterlegt, die den Stand der Dinge per Ende 2015 widergeben. Eine genauere Untersuchung der Namen – nicht überall lassen sich Vornamen eindeutig dem Geschlecht der Person zuordnen -  ergab final, dass nur rund ein Fünftel der Fondsmanager weltweit weiblichen Geschlechts sind. 

Wie aus der unteren Tabelle hervorgeht, ist die Frauenquote im Fondsmanagement in Singapur mit 30 Prozent am höchsten, gefolgt von Portugal mit 28 Prozent, Spanien, Hongkong (jeweils 26 Prozent) und Frankreich (21 Prozent). Sehr schwach scheiden Deutschland und die Schweiz ab, wo nur neun bzw. zehn Prozent der Fondsmanager weiblichen Geschlechts sind. Interessant ist dabei, dass die Quote auch in nordischen Ländern wie Schweden und Norwegen, oder auch in den USA nur unwesentlich höher ist. 

Besonders frappierend ist, dass die Frauenquote in anderen Berufsgruppen deutlich höher ist. Unter Anwälten und Medizinern ist die Frauenquote deutlich höher. In Deutschland liegt sie bei 32 Prozent bzw. 45 Prozent. In der Schweiz liegt die Frauenquote bei Medizinern bei immerhin 40 Prozent. (Für diese Daten haben wir nationale Statistiken verwendet). 

Dass sich dieser Missstand nicht nur auf das Asset Management beschränkt, sondern generell bei qualifizierten Berufen in der Finanzbranche verortet ist, deutet die Tatsache an, dass die Quote weiblicher CFA-Charterholder zwar etwas höher ist als im Fondsmanagement, sich aber ebenfalls auf niedrigem Niveau bewegt. 

Tabelle: Fondsmanagerinnen-Quote weltweit und im Vergleich zu anderen Berufsgruppen

Women Fund Managers 1

 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich