Sorgenfrei in den Urlaub mit dem Dax im Portfolio

Die deutsche Wirtschaft in den letzten Monaten etwas ins Taumeln geraten ist. Die Exportnachfrage ist im Mai um 2,4% eingebrochen. Dennoch bleibt Deutschland der Motor der Eurozone. Zeit für ein DAX-Investment?

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Es steht mit Deutschland ungeachtet der jüngsten Wirtschaftsdaten, die auf eine Abschwächung hindeuten, nicht zum Schlimmsten. Auch wenn die Exportnachfrage im Mai einbrach, ist das Bild nicht so düster, wie es auf den ersten Blick erscheinen könnte. Der besonders lange Winter und die vielen Feiertage im Mai haben die Wirtschaftsdaten etwas verfälscht. Wirtschaftsexperten erwarten daher für den Juni eine Erholung. Auch eine Wachstum der US-Wirtschaft, ein weitere wichtiger Handelspartner, könnte sich positiv auf die deutsche Wirtschaft auswirken und den Nachfragerückgang aus China teilweise auffangen.

Sollten Sie also an eine langfristige Erholung glauben, könnte sich die anstehende Sommerpause als günstiger Einstieg erweisen. Ihr Geld wäre in Aktien investiert während Sie sich am Strand erholen, ohne befürchten zu müssen, dass der Aktienmarkt einbricht. Sie sind nämlich nicht der einzige, der Urlaub macht.

Um die Rendite zu maximieren, können Sie aber vor dem Urlaub noch auf die Handelskosten schauen, um diese zu minimieren - unser wöchentlicher Bericht zu Eigenschaften und Kosten von ETFs in ausgewählten Morningstar-Kategorien hilft Ihnen dabei.

Zum Hintergrund: Bei ETFs fallen vielfältige Gebühren an. Die Management-Gebühren sind das Eine. Das andere sind die Gebühren, die beim An- und Verkauf anfallen, die Spreads. Gerade in illiquiden Märkten fallen häufig relativ hohe Kosten an. Wir haben schon häufiger darauf hingewiesen, dass Anleger neben der Management-Gebühr diese häufig übersehene Kostenkomponente beachten sollten (lesen Sie hier mehr).

Es muss nicht immer nur der DAX 30 sein

Obwohl der DAX der deutsche Leitindex ist, gibt es insgesamt drei verschiedene Indizes auf deutsche Standardwerte.

Zunächst zum DAX: Er umfasst die 30 größten Unternehmen, die an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Die Bewertung des Index basiert auf der Streubesitz-Markkapitalisierung und dem Handelsvolumen. Die maximale Gewichtung der einzelnen Unternehmen liegt bei 10%. Der DAX gehört zu den wenigen Leitindizes, die Performance-basiert sind. Das bedeutet, dass Dividenden nicht ausgeschüttet, sondern fortlaufend reinvestiert werden.

Der MSCI Germany Index enthält ca. die 60 größten Unternehmen Deutschlands. Gewichtet werden die Wertpapiere ähnlich wie beim DAX nach der im Streubesitz befindlichen Marktkapitalisierung. Die maximale Gewichtung der einzelnen Unternehmen liegt auch bei 10%.

ETF-Anbieter machen es fairer als so mancher Zertifikate-Emittent

Der FAZ-Index umfasst die 100 größten Unternehmen. Die Bewertung des Index basiert auf der Streubesitz-Markkapitalisierung. Der Marktwert der einzelnen Indexbestandteile muss mindestens €250 Millionen betragen. Beim Dax 30 und auch beim MSCI Germany handelt es sich um Indizes, die nur großkapitalisierte Werte umfassen. Deren Börsenwert liegt somit deutlich über der 250-Millionen-Euro-Grenze. Der FAZ-Index ist ein Preis-Index. Aber es gibt keinen Grund zur Sorge: Die ETFs auf den FAZ-Index schütten die Dividenden brav aus – im Gegensatz zur Praxis so mancher Zertifikate, die die Dividenden in die Taschen der Emittenten umleiten.

In den 30 Handelstagen vom 30. Mai bis 10. Juli ist der ComStage ETF DAX mit einem Spread von 0,5 Basispunkten quasi kostenlos. Auf dem zweiten Platz folgt der physisch replizierende ComStage ETF DAX FR mit einem marginal größeren Spread von 1 Basispunkt. Wie man sieht, kommt es nicht immer auf die Größe an. Der vollreplizierende ETF der Commerzbank-Tochter ist mit einem verwalteten Vermögen von €52 Millionen das kleinste Produkt am Markt. Auf dem dritten Platz folg der Marktführer iShares mit einem Spread von 2 Basispunkten, ist also unmerklich teurer – absolut gesehen.

Aber auch die weiteren ETFs auf den DAX und andere Indizes auf Deutsche Standardwerte sind nicht wesentlich teurer. Bis auf eine Ausnahme liegen die Spreads lediglich 8 Basispunkte auseinander. Die Deutsche Bank scheint es weiterhin nicht hinzubekommen, dass der physisch replizierende ETF vergleichbare Spreads zum Swap-basierten Produkt aufweist. Der vollreplizierende db x-trackers DAX ETF (DR) ist mit 23 Basispunkten viermal so teuer wie das synthetische Pendant. ComStage schafft es bei seinen zwei verschiedenen Replikationsmethoden wesentlich besser.

Bei der Kostenanalyse sollten Investoren primär auf die Spreads schauen, da die Management-Gebühren fast durch die Bank weg bei 15 Basispunkten liegen. Während der iShares DAX (DE) mit 16 Basispunkten und der Amundi ETF MSCI Germany ETF mit 25 Basispunkten teurer sind, ist der ComStage ETF DAX mit 12 Basispunkten günstiger. Hinschauen lohnt sich also.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Gordon Rose, CIIA, CAIA,

Gordon Rose, CIIA, CAIA,  war von 2011 bis 2014 Fondsanalyst bei Morningstar.