Wohl und Wehe von Halliburton hängt am US-Schiefermarkt

Wir halten die Aussichten Halliburtons für eine nachhaltige Erholung seiner Margen in Nordamerika für begrenzt. Aktie deutlich überbewertet. 

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Unter den integrierten Dienstleistungsunternehmen hat Halliburton bei Weitem die größte Präsenz im US-Schieferölmarkt, weshalb seine Zukunft stark an diese Ressource geknüpft ist. Es ist ermutigend, dass die Aussichten für US-Schieferöl deutlich vielversprechender sind als die für andere Segmente innerhalb der Ölindustrie. Halliburton ist dieser Ressource unter den integrierten Dienstleistungsunternehmen mit Abstand am meisten ausgesetzt. Halliburton hat wohl in einigen der profitabelsten Endmärkte für US-Schieferöl führende Positionen (die einen Wettbewerbsvorsprung rechtfertigen).

Dazu zählen Fracking-Flüssigkeiten und Komplettierungsausrüstung. Die Druckförderung stellt jedoch bei Weitem die größte Umsatzquelle des Unternehmens im Zusammenhang mit Schieferöl dar. 2014 machte das weltweite Geschäft mit Druckförderung beinahe ein Drittel des unternehmensweiten Umsatzes aus – nahezu 75% davon waren auf US-Schieferöl zurückzuführen. Dies war mehr als das Doppelte der anderen Produktbereiche. Laut unserer Schätzungen lag der hydrostatische Druck bei der nordamerikanischen Druckförderung 2016 nur bei 7 Millionen HP. Dem steht ein Durchschnitt von 19 Millionen HP im Jahr 2014 gegenüber. Was die Fertigstellung von Bohrlöchern oder die Anzahl von Bohranlagen angeht, halten wir das Aktivitätsniveau von 2014 nicht für tragbar.

Dennoch wird die Nachfrage unserer Meinung nach aufgrund der Tatsache, dass die Fertigstellung größerer Bohrlöcher Standard geworden ist, bis zum Jahr 2019 ein Niveau von 18 Millionen HP erreichen. Wenn das geschieht, wird Halliburtons Ertrag in Nordamerika von derzeitigen Talsohle in die Höhe schnellen. Während feststeht, dass die Flottenauslastung bei einem Aufschwung letztendlich an ihre Grenzen stoßen wird, ist die Konkurrenzdynamik bei der Druckförderung allerdings ausgesprochen wettbewerbsintensiv. Dies wurde 2013-14 von den tendenziell fallenden Margen unterstrichen, obwohl die Umsätze Rekordwerte erreichten (angesichts einer schwierigen Preisgestaltung aufgrund der Schaffung von Überkapazitäten). Selbst eine kurze Periode attraktiver Preise dürfte unserer Ansicht nach ausreichen, Unternehmen dazu zu bewegen, ihre Kapazitäten zu auszuweiten.

Daher halten wir die Aussichten Halliburtons für eine nachhaltige Erholung seiner Margen in Nordamerika für begrenzt. Wir gehen davon aus, dass die knallharte Preisgestaltung der Jahre 2013-14 ein Comeback haben wird, wenn sich die Aktivitäten letztendlich erholen und der Ausbau von Kapazitäten wieder wirtschaftlich wird. In anderen Worten: Die Betriebsmargen von 20% und mehr, die Halliburton vor dem Jahr 2013 in Nordamerika erwirtschaften konnte, sind außerhalb konjunktureller Spitzenzeiten unwahrscheinlich geworden.

Halliburton Co. weist einen engen Wettbewerbsvorteil (Narrow Moat) auf. Der geschätzte faire Wert der Aktie beläuft sich auf 45 US-Dollar. Das ist deutlich unter dem letzten Schlusskurs an der NYSE vom 24. Februar, der sich auf 52,87 US-Dollar belief. 

Wichtige Hinweise: Analysten von Morningstar müssen sich in ihrem Verhalten an den Ethikkodex, die Richtlinie für Wertpapierhandel und Offenlegung und die Richtlinie zur Integrität von Investment-Research von Morningstar halten. Nähere Informationen zu Interessenskonflikten erhalten Sie hier.

 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

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