Die Fed macht ernst. Bereits dreimal hat sie in diesem Jahr den Leitzins auf die Spanne zwischen 2,0 und 2,25 Prozent erhöht, und sie wird nach dem derzeitigen Stand der Dinge die Zinsen im kommenden Jahr auf bis zu 3,0 Prozent erhöhen. Dann wäre die Fed Funds Rate so hoch wie zuletzt Ende 2007. Die Linie der Trump-Administration, welche die fiskalpolititischen Zügel gelockert, macht eine straffere Geldpolitik der Fed noch wahrscheinlicher, als es die brummende Konjunktur in den USA ohnehin erscheinen lässt. Was könnten die Folgen für die Anleihemärkte sein?
Auch wenn US Treasuries, gemessen am Bloomberg Barclays US Treasury TR gut 2,0 Prozent (in Dollar gerechnet) nachgab, sind die Perspektiven für den breiten US-Bondmarkt längst nicht so klar. Die Entwicklung in der Vergangenheit zeigt unterschiedliche Reaktionen von Investoren. Blicken wir zurück, was die Folgen der vergangenen zwei Zinserhöhungszyklen waren. Fangen wir mit dem jüngsten Zyklus an, der zwischen März 2004 und Juni 2006 andauerte und einen Anstieg der Fed Funds Rate von vier Prozentpunkten sah.
Die untere Grafik zeigt auf der X-Achse die Renditen der unterschiedlichen Treasury-Laufzeiten; auf der Y-Achse sind die Termine (und Schritte) der jeweiligen Zinsanhebungen notiert. Ein Blick nach rechts zeigt, dass Langläufer zwar Kursverluste hinnehmen mussten, sich die Volatilität aber --- verglichen mit dem Renditeanstieg am kurzen Ende --- in Grenzen hielt. Die Zinskurve flachte sich zwischen 2004 und 2006 merklich ab. Faktoriert man die Zinszahlungen ein, fielen die Verluste bei zehnjährigen Treasuries zwischen März 2004 und Juni 2006 mit 1,7 Prozent gemäßigt aus; 30-jährige Papiere legten in diesem Zeitraum sogar um 2,2 Prozent zu; der (seinerzeitige) Lehman Brothers Aggregate Bond Index legte sogar um 3,4 Prozent zu.