Die Frage, wie teuer Fonds sind, ist hochrelevant für Anleger. Fondskosten sind der entscheidende Faktor, wenn es um Erfolg oder Misserfolg eines Investments geht. Ceteris Paribus sind günstige Fonds besser als teure Fonds. Das haben wir häufig ermittelt, zuletzt per Ende Dezember im Aktiv-Passiv-Barometer per Ende Dezember 2018, in dem wir auch die Erfolgsbilanz günstiger und teurer aktiv verwalteter Fonds verglichen haben. Der Befund ist eindeutig und unter Profis auch nicht umstritten: Es ist wichtig, die Kosten unter Kontrolle zu halten.
Bedauerlicherweise ist bei vielen Investoren weder das Wissen über die Bedeutung von Kosten stark ausgeprägt, noch hatten sie bisher die Möglichkeit, alle Kostenkomponenten auf einen Blick zu erfassen. Ja, es gibt einige bekannte Kostenpositionen. Etwa den einmalig anfallenden Ausgabeaufschlag. Dann gibt es die laufenden Kosten wie die Management Fee, auch als Verwaltungsgebühr bekannt. Sind diese beiden Kostenkomponenten den erfahrenen Privatanlegern vertraut, so dürften die allerwenigsten etwas mit den Themen Transaktionskosten oder Performance Fees anfangen können. Das liegt daran, dass die Fondsbranche es lange Zeit nicht für nötig hielt, diese Kosten für Privatanlegerprodukte auf leicht erfassbare Weise offenzulegen und in eine Gesamtkostenrechnung einzubringen.
Doch die Zeiten haben sich geändert, und dank der EU-Richtlinie MiFid II sind die Fondsgesellschaften dazu angehalten, alle Kostenaspekte offenzulegen. Zwar gestaltet sich die Praxis schwierig, etwa die Festlegung auf einheitliche Standards für die Erhebung der Kosten – vor allem bei den Transaktionskosten gibt es sehr viel Raum für Verbesserungen! Dennoch ist das Ziel klar: Im Jahr 2022 wird im Zuge der EU Verordnung PRIIPs (steht für „Packaged Retail and Insurance-based Investment Products“) die Offenlegung aller relevanten Fondskosten in neuen Fondsprospekten – in den sogenannten „KID“ - Realität.