Fresenius zahlt keine Dividende für 2023

Wegen der staatlichen Energiehilfen setzt der Gesundheitskonzern die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 aus. 

Antje Schiffler 06.12.2023
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Weil der DAX-Konzern Hilfen für die Kliniktochter Helios in Anspruch genommenen hat, gehen die Aktionäre wohl leer aus. Wie Fresenius mitteilt, hat der Vorstand entschieden, die staatlichen Energiehilfen von bis zu 300 Mio. Euro einzubehalten. "Fresenius setzt in der Folge die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 aus", heißt es aus Bad Homburg. Zudem sollen Vorstandsmitglieder und Geschäftsleitungen fürs Berichtsjahr keine Boni erhalten. Der Aufsichtsrat solle der Entscheidung voraussichtlich an diesem Mittwoch zustimmen.

Die Aktien des Unternehmens, das von Morningstar-Analysten ein "Narrow Moat" erhält, notierten vorbörslich mehr als 3% tiefer und setzten damit den am Dienstag begonnenen Abwärtstrend fort. Zur Mittagszeit lag das Minus noch bei rund 1 %. 

Fresenius hatte bis Ende September bereits knapp 160 Millionen Euro aus dem "Entlastungspaket Energiehilfen" von der Bundesregierung bekommen, berichtet die Nachrichtenagentur awp. Damit sollte der Anstieg der Energiepreise im Zuge des Ukraine-Kriegs abgefedert werden. Mit der Annahme des Gelds wurde ein gesetzlicher Schwellenwert überschritten.

Das Unternehmen hätte die Energiehilfen auch zurückzahlen können. Doch Fresenius will die Gelder nun nutzen, um die hohe Verschuldung zu senken, die der Konzern nach einer Serie von Übernahmen angehäuft hat und die mit dem Zinsanstieg drückt. Wie awp berichtet, schätzt die DZ Bank die im Konzern verbleibende Dividende 2023 auf 516 Millionen Euro.

Bereits Anfang November hatte Fresenius-Chef Michael Sen einen Dividendenverzicht angedeutet und eine rechtliche Überprüfung angekündigt. 

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.