Quartal der Qualen

Das erste Vierteljahr in 2003 war für Fondsanleger eine tolle Sache – sofern sie in lateinamerikanische Anleihen oder Internetfonds investiert waren.

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Das Gros der Anleger musste jedoch zusehen, wie Verluste bei den Aktienfonds nur teilweise durch Gewinne auf der Anleihenseite aufgefangen wurden.

Dabei war kurz Hoffnung aufgekeimt: Der Krieg begann, die USA rechneten mit einem schnellen Sieg. Die Börse reagierte euphorisch. Diese Hochstimmung hielt jedoch nicht lange an, und die Kursgewinne verpufften ebenso schnell, wie die amerikanischen Panzer im Sand stecken blieben.

Konkret konnten sich die wenigen Anleger, die etwa im ABN AMRO Latin America Bond Fund investiert sind, über einen Anstieg von 11,1 Prozent und damit die beste Performance aller Fonds im Quartal freuen. Aber sel

bst ein zahmeres Vehikel wie der Adig European Strategy Bond bescherte seinen Anlegern Gewinne von 10,2 Prozent. Auch die wackeren Überlebenden des DAC Neuer Markt verzeichneten einen Kursanstieg von 8,5 Prozent.

82 Prozent aller Fonds im Minus

Die große Mehrzahl der Fonds, genau gesagt 5058, verbuchten jedoch Verluste. Nur 1106 Fonds konnten Gewinne melden, darunter ganze 70 Aktienfonds.

Am schlimmsten traf es Anleger im Deka Frankfurter Sparinvest o.A. In drei Monaten verlor der Fonds mehr als ein Drittel seines Werts, 36,4 Prozent. Aber auch der Isratech Stock Funds musste Verluste von 29,6 Prozent verkraften. Investoren des Invesco GT Korea Funds büßten 26,5 Prozent ein.

Aber auch Goldfonds, noch vor Kurzem der Renner, haben viel von ihrem Glanz verloren: So gab etwa der DWS Goldminenaktien 21,5 Prozent ab.

Noch immer gibt es viele Stimmen, die von einem Aufschwung an den Börsen gleich nach Kriegende sprechen. Wenn man aber die tatsächlichen konjunkturellen Gegebenheiten in Europa, den USA und nun auch Asien betrachtet, muss man eher zu dem Schluss kommen, dass eine Hausse unter Umständen noch mehrere Jahre entfernt sein dürfte. Bis dahin dürfte das Gros der Anlegermittel weiterhin in defensive Investments fließen. Schlechte Aussichten für die Fondsbranche also.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .