SPDR setzt seine Asien-Tour fort

Nachdem SPDR letzte Woche einen inflationsindexierten ETF auf die Schwellenländer auf den Markt gebracht hat, folgt jetzt ein Dividenden-ETF auf asiatische Unternehmen. Die Morningstar ETF-Kolumne.

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Willkommen zur neuen Ausgabe der ETF Times! In unserer wöchentlichen Publikation für Deutschland, Österreich und die Schweiz diskutieren wir die Highlights der ETF-Märkte. Wir stellen die Gewinner und Verlierer unter den in Europa gelisteten ETFs vor und geben einen Überblick über die europaweit neu gelisteten Indexprodukte.

Dividenden-ETF von SPDR ist mit viel Japan dabei

Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass SPDR einen inflationsindexierten ETF auf die Schwellenländer Bond-ETF auf den Markt bringt, erweitert das US-Unternehmen nun seine Produktpalette um einen Dividenden-ETF. Wie bekannt wurde, plant das Unternehmen, einen ETF auf den S&P Pan Asia Dividend Aristocrats Index aufzulegen. Unternehmen müssen ihre Dividenden in den vorherigen sieben Jahren jedes Jahr erhöht haben, um in den Index aufgenommen zu werden. Derzeit besteht der Index aus 46 Unternehmen, wobei die meisten aus Japan stammen.

Auf der Jagd nach Renditen sind Dividenden-Titel sicherlich eine attraktive Lösung. Eine rein quantitative Strategie, wie es in Indizes üblich ist, sollte jedoch generell mit Vorsicht genossen werden. Unternehmen, die ihre Dividenden zusammenstreichen, geraten erfahrungsgemäß meist vorher in Schwierigkeiten – der Kurs bricht häufig vor der eigentlichen Dividendenstreichung ein – dem Zeitpunkt der Eliminierung aus dem Index. Dennoch, für die meisten Privatinvestoren bleiben solche ETFs eine attraktive Lösung, um kostengünstig und diversifiziert in Dividendentitel zu investieren. Zumal längst nicht alle aktiven Manager mit ihren Dividendenfonds solche Indizes übertreffen!

Der nächste Indexwechsel

Wieder hat ein ETF den Index-Anbieter gewechselt. Dieses mal ist FTSE allerdings der leidtragende und S&P der Profiteur. Wie bekannt wurde, bildet der SPDR FTSE/Macquarie Global Infrastructure seit dem 1. Mai den S&P Global Infrastructure Index ab, der derzeit aus 75 Unternehmen besteht. Der ETF-Name wurde dementsprechend angepasst. Die Management-Gebühren wurden im Zuge des Indexwechsels von 0,59% auf 0,40% reduziert – eine erfreuliche Nachricht für Investoren.

Der Indexname spielt für viele Investoren zunehmend eine unterordnete Rolle. Immer wichtiger wird hingegen der Ruf des ETF-Anbieters. Findet vielleicht bald ein Kampf um Marktanteile über den Preis der Indexlizenzen statt? Wir dürfen gespannt sein. 

Auch FTSE kann neue Indizes auf den Markt bringen

Der britische Indexanbieter FTSE Group hat diese Woche sein Produktangebot um einen Index erweitert. Wie das Unternehmen bekannt gab, bietet es zukünftig den FTSE ET100 Index an, der als Benchmark für Umwelttechnologie dienen soll. Im Gegensatz zum 3D-Index von Stoxx, der eine 1-Porzent-Grenze beim Umsatz zieht, müssen Unternehmen mindestens 50% ihres Einkommens in diesem Segment generieren. Investoren bekommen also einen Zugang zu Unternehmen mit einem substantiellen Umsatzanteil an der Technologie, die der Indexanbieter suggeriert.

ETF Markt – die Neuemissionen

Diese Woche waren vor allem SPDR und iShares sehr aktiv. Der State Street-Ableger SPDR hat insgesamt fünf seiner Produkte in Mailand an die Börse gebracht. Von Euroland-Aktien, über Immobilien, Unternehmensanleihen der Schwellenländer und ein Minimum Volatilitäts-Produkt auf den S&P 500 Index, bis hin zu asiatischen Staatsanleihen haben Investoren künftig eine breite Auswahl an Produkten von SPDR.

iShares hat insgesamt 10 seiner Produkte an der Schweizer Börse gelistet. Investoren können dort nun in eine Reihe von Produkten Minimum Volatilitäts, Anleihen- und Sektorindizes auf Rohstoffe investieren.

ETF Markt – Gewinner und Verlierer

Diese Woche gehören Rohstoffe sowohl zu den Gewinnern als auch zu den Verlieren.

Zu den Gewinnern gehört Getreide, insbesondere Mais, das alleine am Montag um 6.2% gestiegen ist. Investoren fürchten, dass das kalte und feuchte Wetter in den USA den Anbau des Getreides verzögern wird.

Generell schlechte Wirtschaftsdaten auf beiden Seiten des Atlantiks haben zudem Industriemetalle am stärksten belastet – unsere Verlierer der Woche.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Gordon Rose, CIIA, CAIA,

Gordon Rose, CIIA, CAIA,  war von 2011 bis 2014 Fondsanalyst bei Morningstar.