US-Aktien im Fokus: Wells Fargo & Co

Das Zinsumfeld bereitet den Banken seit geraumer Zeit ein schwierigeres Geschäftsumfeld. Wells Fargo schaffte es allerdings in den letzten zwei Jahren den Zinsüberschuss zu steigern. Die Aktien notieren unter ihrer Fair Value Schätzung.

Jim Sinegal 13.06.2016
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Landesweit verzeichnet Wells Fargo das größte Einlagenvolumen in städtischen Märkten, mehr als ein Drittel davon dürfte aus Märkten stammen, die die Bank dominiert.

Den Finanzierungsvorteil verstärkt die Bank durch effiziente operative Abläufe und ein solides Underwriting-Geschäft. Die reduzierten Kosten bei zugleich maximierten Umsätzen mit den Bilanzmitteln sind ein wesentlicher Grund, warum wir der US-Bank ein Wide Moat Rating (breiter Wettbewerbsvorsprung) bescheinigen. Gerade das relativ einfache Geschäftsmodell von Wells Fargo halten wir für einen zentralen Vorteil gegenüber komplexer aufgestellten Wettbewerbern. Mit einem Eigenkapital von 193 Mrd. USD und jährlichen Vorsteuergewinnen von 36 Mrd. USD ist Wells Fargo gut vor Verlusten geschützt.

Die Niedrigzinsen bereiten den Banken seit geraumer Zeit ein schwierigeres Geschäftsumfeld. Noch Ende 2015 rechneten Marktteilnehmer und die US Notenbank mit einer Normalisierung in den darauffolgenden 12 bis 24 Monaten in den USA. Die ersten Monate des laufenden Jahres ließen jedoch wieder Pessimismus aufkommen und somit sollten zinsbedingte Umsatzzuwächse deutlich schwerer zu erzielen sein. Die Lage ist damit für Bank-Investoren alles andere als ideal. Wells Fargo schaffte es allerdings in den letzten zwei Jahren den Zinsüberschuss zu steigern, denn das Unternehmen konnte Kunden gewinnen und den Kreditbestand erhöhen.

Fast die Hälfte des Umsatzes entfällt auf unterschiedliche Provisionsgeschäfte, womit der Konzern relativ gut gegen negative Zinsüberraschungen abgesichert sein dürfte. In der Energiebranche ist das Unternehmen mit einem Kreditvolumen von 17,4 Milliarden Dollar und Zusagen weiterer 24,6 Milliarden US-Dollar an Öl- und Gasunternehmen engagiert. Im laufenden Jahr dürfte das zu erhöhten Rückstellungen führen, was sich aber nicht auf unsere Fair Value-Schätzung von 61 US-Dollar je Anteil auswirken sollte. Zum Handelsschluss am Freitag, den 10. Juni notierten die Wells Fargo-Aktien in New York bei 48,34 US-Dollar.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Jim Sinegal  Jim Sinegal is the associate director of the financial team at Morningstar.