Wir hatten in der vergangenen Woche eine neue These präsentiert, die erklären kann, wie Aktienrenditen zustande kommen. Das Popularitätsparadigma schlägt eine Brücke zwischen klassischer und verhaltensorientierter Finanzökonomie und wurde von Roger Ibbotson, Thomas Idzorek, Paul Kaplan und James Xiong vorgestellt. Zwar hängen auch nach diesem Ansatz, wie auch in der klassischen Finanztheorie, höhere Renditeerwartungen mit der Übernahme von mehr Risiko zusammen. Allerdings ist gemäß der Studie, die als CFA-Papier erschienen ist, das Risiko nur eine Dimension von Popularität (oder Unbeliebtheit; Risiken sind dezidiert unpopulär!).
Auf den Punkt gebracht haben Wertpapiere mit wünschenswerten Eigenschaften niedrigere erwartete Renditen, und solche mit unerwünschten Eigenschaften werden im Allgemeinen höhere erwartete Renditen aufweisen. Das klingt ähnlich, aber dem so genannten PAPM-Modell liegt eine andere Prämisse zugrunde. Es geht bei PAPM darum, Vorzüge zu belohnen, anstatt Nachteile zu bestrafen. Das Modell besteht nicht darauf, dass Risiken die einzige Determinante von Aktienrenditen sind. Die Autoren argumentieren, dass der Begriff „Risiko“ eine unnötige Begrenzung der Optionen von Investoren darstellt.
Der Anleger ist ein vielschichtiges Wesen