Immer wieder erreichen uns – teils wütende – Kommentare von Finanzberatern und Asset Managern. Sie bemängeln, dass wir bei der Analyse der Performance aktiv verwalteter Fonds nicht Vertriebs- und Produktgebühren getrennt betrachten. Dadurch, so der Vorwurf, sei der Vergleich zwischen aktiv verwalteten Fonds und Indexfonds „unfair“. Bei Indexfonds sei keine Beratungsdienstleistung eingepreist, weshalb wir die Performance-mindernde Wirkung von Retrozessionen bei aktiv verwalteten Fonds in unseren Untersuchungen nicht berücksichtigen sollten. „Retrozessionen schmälern in keinster Weise die Leistung aktiver Fondsmanager, die man doch allein und gezielt beurteilen sollte“, schrieb uns jüngst ein Leser.
Ich meine, dass Retrozessionen zwingend in die Gesamtrechnung einfließen müssen. Zunächst der Hinweis, dass aktives Management kein Selbstzweck ist, sondern dem Kunden einen Mehrwert bringen sollte. Fondsmanager gehen mit dem Leistungsversprechen an den Start, einen Vergleichsindex oder eine vordefinierte Rendite-Hürde nach Kosten zu übertreffen. Das ist ihre Mission. Das setzt voraus, dass sich die Asset Manager vor der Auflage eines Fonds überlegen müssen, ob dieser in der Lage sein wird, das Leistungsversprechen zu erfüllen. Daran hat sich das Pricing der Produkte zu richten.
Es geht um mehr als „Aktiv versus Passiv“