Wir haben das Rating des Fonds H2O Allegro von „Bronze“ auf „Neutral“ herabgestuft. Die Entscheidung dieses Management-Teams, in großem Stil in illiquide, risikoreiche Unternehmensanleihen zu investieren, die alle mit dem deutschen Unternehmer Lars Windhorst verbunden sind, wirft Bedenken hinsichtlich der Robustheit bzw. Wirksamkeit des Risikomanagements auf.
Der alternative Global-Macro-Fonds der Natixis-Tochter wird von einem erfahrenen Team gemanagt, das sich auf Top-Down-Calls mit Bezug zu Staatsanleihen und Währungen spezialisiert hat. Die meisten Manager im H2O-Team stammen von CAAM (heute Amundi) und verantworten seit zwei Jahrzehnten ähnliche globale Makrostrategien. Die Gründer des Unternehmens, CEO Bruno Crastes und CIO Vincent Chailley, treffen die finalen Entscheidungen bei diesem Fonds, basierend auf den Inputs von 15 Portfoliomanagern und Analysten. Neben dem Einsatz von Staatsanleihen und Währungen nutzt das Team auch in signifikantem Ausmaß Derivate, die bis zu 500% der Vermögenswerte ausmachen können.
Seit der Auflegung des Fonds im März 2011 erzielte er (bis Ende Mai 2019) annualisiert 16,5%. Diese hervorragende Bilanz wurde jedoch auf Kosten eines höheren Risikos erzielt, als die Anleger vermutlich erwartet haben. Der Fonds hat seinen angestrebten Volatilitätskorridor von 7-12% kontinuierlich überschritten, und auch die wöchentlichen VaR-Limits wurden oft nicht eingehalten.