Einige Investoren trauen dem Braten nicht. Sie sehen in der aktuellen Gemengelage eine gefährliche Melange: geopolitische Risiken, Handelskonflikte, die schwächelnde Konjunktur weltweit im Allgemeinen und in Europa im Besonderen sowie die Aussicht auf fallende Unternehmensgewinne. All diese Faktoren dürften einige Anleger dazu bewegt haben, in den vergangenen Wochen Aktien abzustoßen und in Cash und Anleihen zu investieren, wie unsere jüngste Analyse des Anlegerverhaltens gezeigt hat. Für Pessimisten gelten sogar gerade die zweistelligen Kursgewinne an den meisten Börsen weltweit als Zeichen für nahende Gefahren.
Doch Market Timing gilt selten als erfolgversprechend, zumal man durchaus zu der Überzeugung gelangen kann, dass die Alternative zu einer fortdauernden Hausse nicht zwangsläufig ein Crash sein muss. (Menschen neigen leider zu binären Szenarien!) Grund genug, sich deshalb mit Alternativen zu Cash und den alles andere als risikofreien Bonds zu beschäftigen.
In den vergangenen Jahren sind vermehrt ETFs auf den Markt gekommen, die das Ziel haben, die Aktien-Risiken zu minimieren. Sie bilden Indizes ab, welche die Schwankungsintensität konventioneller Benchmarks, die nach dem Prinzip der Marktkapitalisierung gewichtet sind, reduzieren sollen. Ohne den klassischen Vertriebsargumenten das Wort zu reden, wonach derartige Strategic Beta Produkte ein „optimaler Einstieg für risikoscheue Anleger in den Aktienmarkt“ seien, stellen wir fest, dass viele dieser Strategien tatsächlich in der Lage waren, das Risiko in schwachen Marktphasen zu reduzieren.