ETFs: Gewinner und Verlierer im November

Im November gibt es ein klares Thema, das die Top-Performer am deutschen ETF-Markt dominiert: Die Erholung des chinesischen Aktienmarktes. Aber auch zwei Zinn-ETPs tummeln sich unter den Top 15. Ganz monothematisch geht es am unteren Ende der November-Performance zu. Hier dreht sich alles um Kryptos. 

Antje Schiffler 08.12.2022
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ETFLaut Morningstar-Daten lagen im November 2022 über unglaubliche 124 Prozentpunkte zwischen der Performance der besten und der schlechtesten börsengehandelten Produkte (ETPs) in Deutschland, wobei die Renditen zwischen 29,57% und -95,09% lagen.

Die Tops

In der Liste der Top-Performer befinden sich 13 Produkte, die den chinesischen Aktienmarkt abbilden. Hintergrund ist die Erholung der Kapitalmärkte in der zweiten Novemberhälfte angesichts der Hoffnung der Anleger, dass China die Null-Covid-Politik lockert. Inzwischen ist dies auch so eingetreten: Peking hat die rigiden Maßnahmen gelockert und verlässt damit die Null-Covid-Strategie. 

Die weit verbreiteten sozialen Unruhen hatten begonnen, als Arbeiter in der Fabrik von Apple (APC) gegen verspätete Bonuszahlungen und schlechte Lebensbedingungen protestierten, die durch die Covid-Beschränkung verursacht wurden. Von dort aus schlossen sich Studenten und andere Bürger an.

Auch die Entspannung zwischen den USA und China, die sich während des G20-Gipfels andeutete, trug zum Optimismus der Anleger bei. Dies hat auch das Risiko des Delistings von Hunderten von chinesischen Unternehmen, die an der New Yorker Börse notiert sind, verringert. Drei der Top-Performcer im November sind speziell auf den chinesischen Technologiesektor ausgerichtet, der hiervon besonders profitierte. 

 

 

Die Flops

Auf der Verliererseite steht alles rund um Krypto, angeführt von den drei Buchstaben FTX. Der Zusammenbruch von FTX, Sam Bankman-Frieds berüchtigter Kryptowährungs-Handelsplattform mit Sitz auf den Bahamas, untergrub die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche. Anleger traf die Pleite von FTX mit voller Wucht. Nahezu in Echtzeit konnte sie den Abverkauf des FTX-Krypto-Tokens FTT verfolgen. Die Panik erfasste auch andere Kryptobörsen, und die Flucht der Kunden sorgte für kräftige Kurskorrekturen bei deren Kryptowährungen. 

Das FTX-Insolvenzverfahrens in den USA verdeutlichte, dass das Unternehmen keine Kontrolle hatte und bei seinen größten Gläubigern mit 3,1 Milliarden US-Dollar in der Kreide stand. 

CoinShares, 21Shares und VanEck mussten den Handel mit ihren börsengehandelten FTX-ETPs nach dem Zusammenbruch der Krypto-Börse aussetzen, berichtete ETF Stream Mitte November. Denn Market Maker konnten keine Intraday-Preise für den FTT mehr bereitstellen, nachdem er in einer Woche 94% seines Wertes verloren hatte.

 

Die Größten 

Die monatlichen Top- und Flop-Performer sind oft sehr volatile und daher riskante Produkte, die in Ihrem Portfolio nur eine Beimischung sein sollten. Für den Privatanleger ist es sicher ratsam, große ETPs – in Bezug auf das Vermögen (Assets under Management , AuM) - im Blick zu behalten. Sie sollten zum Kernbestand Ihres Portfolios gehören.

Bei der Analyse der Trends haben wir wie immer inverse und gehebelte Fonds ausgeklammert. Da es sich bei ETPs um rein passive Produkte handelt, spiegeln sie die Marktentwicklung wider ohne die – gute oder schlechte – Voreingenommenheit eines aktiven Managers.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.