Aktien Frankfurt: Konsolidierung setzt sich fort

Der Dax befindet sich am Dienstag weiter auf Konsolidierungskurs. Ein schwacher Technologiesektor in den USA hatte dem Leitindex zunächst nichts ausgemacht, doch der Schwung liess schnell nach.

awp international 27.06.2023
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Börsenvorplatz in Frankfurt a. M.

Gegen Mittag notierte das Barometer mit minus 0,10 Prozent auf 15 797,70 Punkten. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen sank um 0,22 Prozent auf 26 774,74 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,1 Prozent höher.

Am Vortag war der Dax mit 15 713 Zählern zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende Mai gesunken, dann kamen einige Käufer zurück. Für einen positiven Tagesabschluss hatte es aber nicht ganz gereicht. Einschätzungen von Börsen-Experten fallen eher verhalten aus: Andreas Lipkow betonte die derzeit sehr stark ausgeprägten Konsolidierungstendenzen. Fundamental signalisierten die Stimmen aus der Wirtschaft einen eher schwierigen Sommer, erläuterte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets.

Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets glaubt zudem, dass die Angst vor einer Rezession in den USA den Aktienmarkt in den kommenden Wochen wieder einholen wird. Gleichzeitig könnten sich die Wetten auf erste Leitzinssenkungen Anfang des Jahres 2024 als falsch herausstellen, was wiederum Anleger enttäuschen dürfte, so Stanzl.

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sagte am Dienstag bei einer Konferenz der Notenbank im portugiesischen Sintra, es sei "unwahrscheinlich, dass eine Zentralbank in naher Zukunft mit absoluter Überzeugung erklären kann, dass die Leitzinsen ihren Höchststand erreicht haben". Lagarde stellte die Märkte zugleich auf eine erneute Anhebung der Leitzinsen im Juli ein.

Unter den Einzelwerten waren im MDax Fresenius Medical Care (FMC) mit einem Minus von 4,3 Prozent auffallend schwach. Gründe sind schlechte Nachrichten aus den USA, eine Erhöhung der Erstattung von Dialyse-Behandlungskosten im Rahmen des staatlichen Medicare-Programms fiel niedriger aus als von Experten erwartet.

Nach einer Abstufung durch das Bankhaus Metzler sanken die Papiere von Carl Zeiss Meditec um 4,7 Prozent und kosteten erstmals seit 2020 wieder weniger als 100 Euro.

Volkswagen drosselt nach Angaben des Betriebsrates in seinem Emder Werk wegen eines schwächelnden Absatzes vorübergehend die Produktion von E-Autos. Die im Dax notierten Vorzüge gaben um zwei Prozent nach.

An der Dax-Spitze setzten Zalando ihren Erholungskurs der vergangenen Tage fort, die Titel des Internet-Modehändlers gewannen 2,5 Prozent.

Für Siemens Energy ging es nach dem Kurseinbruch seit Freitag wieder etwas nach oben mit plus 1,7 Prozent. Vor dem Wochenende hatten die Titel des Energietechnikkonzerns nach zurückgezogenen Prognosen um mehr als 37 Prozent verloren und sich am Montag davon noch nicht erholen können.

Im Nebenwerteindex SDax gerieten die Anteile des Gewerbeimmobilien-Spezialisten Hamborner Reit unter Druck. Sie büssten 5,6 Prozent ein. Hamborner sieht seine Vermögenswerte stärker sinken als bisher gedacht.

Der Labordienstleister Synlab verkaufte seine Aktivitäten in der Schweiz an das australische Unternehmen Sonic Healthcare. Am Markt kam das gut an, die Synlab-Papiere gewannen 1,6 Prozent.

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