Anleihen-ETFs: Ein wachsender Markt

Flexibilität, Transparenz, niedrige Kosten und ein stetig wachsendes Angebot treiben immer mehr Anleger dazu, ETFs zu nutzen, um in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren. Kapitalflüsse, organisches Wachstum, Renditen: Wir ziehen Bilanz.

Valerio Baselli 20.09.2023
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ETF

Anleihen-Investments über ETFs (Exchange Traded Funds) sind im im Gegensatz zu der Welt vor 15 Jahren inzwischen bei Anlegern weit verbreitet. Einfacher Zugang, Transparenz und niedrige Kosten machen börsennotierte passive Fonds zu einer bevorzugten Option für diejenigen, die Anleiheninvestitionen in Betracht ziehen.

Zum 31. August 2023 gab es 998 festverzinsliche ETFs mit Sitz in Europa. Ende 2019 waren es gerade einmal 381. Allein in diesem Jahr wurden in den ersten acht Monaten 23 neue Anleihen-ETFs aufgelegt, von denen 9 als nachhaltig eingestuft wurden.

Laut Morningstar-Analysen sind Anleihen-ETFs unter den in Europa ansässigen Produkten die Kategorie, die im letzten Jahr mit 18% das zweithöchste organische Wachstum verzeichnete. Auf dem 1. Platz mit 20,8% landeten die Alternatives, die jedoch nur 0,15% des Gesamtvermögens ausmachen - verglichen mit 23,3% im Bereich Fixed Income (der Stand der Datenerhebung ist der 31. August; alle Daten in Euro). 

 

 

In den ersten acht Monaten des Jahres 2023 sammelten Anleihen-ETFs rund 42 Milliarden Euro an Nettozuflüssen ein. Aktienstrategien gewannen knapp 48 Milliarden Euro.

 

Gemessen an den Assets under Management (AuM) stiegen die Anleihen-ETFs innerhalb eines Jahres von 300 auf 355 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist, dass Aktien- und Anleihenprodukte zusammen fast 92% des gesamten ETF-Vermögens in Europa verwalten.

 

Ein detaillierterer Blick auf die Anleihen-Kategorien zeigt, welche seit Jahresbeginn am stärksten gestiegen sind: US- und europäische Staatsanleihen sowie Unternehmensanleihen im Euroraum waren bei den Anlegern mit Abstand am gefragtesten. Bemerkenswert ist aber auch die jährliche organische Wachstumsrate der ETF-Kategorie "GBP Government Bond" von 75%.

Nach einer langen Phase der Null- oder Negativzinsen sind Anleger angesichts des Richtungswechsels in der Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken in Anleihen zurückgekehrt. Insbesondere in dieser Phase bieten selbst die weniger riskanten Bereiche des Rentenuniversums, wie etwa Staatsanleihen aus entwickelten Ländern, Renditen, die attraktiv sind. Nicht zuletzt ist der europäische und US-amerikanische Staatsanleihemarkt sehr liquide und die Möglichkeiten eines aktiven Managers, im Vergleich zu einem Indexfonds einen Mehrwert zu schaffen, sind auf lange Sicht begrenzt. 

 

 

Nachfolgend haben wir die 10 ETFs aufgelistet, die zwischen Januar und August dieses Jahres die meisten Nettozuflüsse erzielt haben:

 

 

Angesichts der vorherigen Tabelle ist es nicht verwunderlich, dass iShares in Bezug auf die Emittenten eindeutig die Nase vorne hatte.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Valerio Baselli

Valerio Baselli  ist Redakteur bei Morningstar.