Dollar-Anleihenfonds: Riskante Wette?

Hören sich 47,3 % Rendite in fünf Jahren gut an? Oder 133,8 % in zehn Jahren? Und jetzt kommt der Clou: Diese Ergebnisse erzielten Dollar-Bonds, nicht Aktien.

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Mit weltweit anlegenden Aktienfonds wären nur –6,9 respektive 119,6 % dringewesen (alle Zahlen kumuliert auf Euro-exDM-Basis). Ein wesentlicher Teil dieser Wertentwicklung ist natürlich der Währung zuzuschreiben. Und einige Volkswirte rechnen mit einem Einbrechen des Dollars aufgrund des anhaltenden Leistungsbilanzdefizits der Amerikaner. Allerdings gibt es diese Kassandrarufe schon seit Jahren, ohne dass eine nachhaltige Trendwende eingetreten wäre.

Insgesamt 15 Fonds der Kategorie Anleihen USD dürfen sich zurzeit mit fünf Sternen des Morningstar Europe Ratings schmücken. Davon sind drei Fonds in Deutschland zugelassen: DWS Dollar Renten Typ O, J.I. Dollar Bond Fund und Julius Bär Dollar Bond Fund.

Der DWS-Vertreter ist kein lupenreiner US-Anleihenfonds: Er mischt kräftig kanadische, australische und neuseeländische Dollar bei. Nach einem Durchhänger 2001, als der Fonds knapp unterdurchschnittlich abschnitt, ist man in diesem Jahr wieder vorne dabei und gehört klar zum besten Fünftel. Sowohl bei Risiko, gemessen an der Standardabweichung, als auch in der Wertentwicklung ist der Fonds über drei Jahre ganz oben dabei.

Der Jyske Invest Dollar Bonds Fund dürfte südlich von Süderbrarup kaum bekannt sein. Die dänische Fondsgesellschaft ist fast nur in Schleswig-Holstein aktiv. Umso beachtlicher das Abschneiden dieses Fonds. In den vergangenen fünf Jahren war man stets besser als der Kategoriedurchschnitt. Fondsmanager Thomas Brund setzt zurzeit verstärkt auf Kurzläufer, auf der Währungsseite beschränkt er sich völlig auf den US-Dollar.

Der Julius Bär Dollar Bond Fund konnte vor allem in diesem Jahr Boden gutmachen, indem er seine Verluste trotz des tendenziell schwächeren Dollar auf bislang 0,3 % beschränken konnte.

Teurer Spaß

Die Portfolios von DWS und Julius Bär umfassen je 34 Positionen, während Jyske Invest mit 13 Anleihen auskommt. Vielleicht ist diese auch ein Grund, warum die Dänen sparsamer haushalten können: Sie verlangen nur 0,5 % Verwaltungsgebühr bei einem moderaten Ausgabeaufschlag von 1% . Die DWS langt mit 1,13 hin (ohne Ausgabeaufschlag), Julius Bär mit 1 % (5% Ausgabeaufschlag): Entschieden zu viel für einen Rentenfonds.

Wem also angesichts des wackelnden Stabilitätspaktes in Euroland etwas mulmig wird, findet bei Dollar-Anleihenfonds Alternativen. Allerdings sollten diese nie mehr als eine Beimischung im Portfolio darstellen.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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