Basisinvestments

Weltweit anlegende Aktienfonds zählen zu den Basisanlagen im Aktienbereich. Dabei sind die Sieger der Vergangenheit oft – aber nicht immer – auch die aktuellen Gewinner.

Adriaan Bonauer, 13.12.2002
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Das waren noch Zeiten: Die Zehn-Jahres-Wertentwicklung zeigt den DWS Vermögensbildungsfonds I bei der Wertentwicklung mit Abstand vorn: plus 275 Prozent stehen zu Buche, damit führt er die Kategorie Aktien weltweit mit Abstand an. Das Flagschiff der größten deutschen Fondsgesellschaft profitiert dabei immer noch vom Jahr 1999, in dem Fondsmanager Klaus Kaldemorgen für die Anleger 108 Prozent erwirtschaftete.

Jedoch beginnen die Sterne zu verblassen: Bereits seit Oktober 2002 hat das Portfolio keine fünf, sondern – immer noch überdurchschnittliche – vier Sterne im Morningstar Rating. Kein Wunder: Die Standardabweichung, auch Volatilität genannt, liegt mit 24 Prozent über dem Kategoriedurchschnitt von 22 Prozent. Doch nicht nur die Risiken sind höher, auch die Wertentwicklung überz

eugt kurzfristig nicht immer: Nach zehn und fünf Jahren noch auf dem ersten Platz (70 Prozent plus) in der Kategorie, nach drei Jahren auf dem 26. Rang, nach einem Jahr an 135. Stelle, nach sechs Monaten auf Platz 107 von insgesamt 548 Fondsklassen.
Das derzeitige Portfolio mit einer breiten Branchenmischung weist ihn noch als Basisprodukt für langfristig orientierte Anleger aus. Ein Wermutstropfen ist die aktuell hohe Barquote von fast 14 Prozent.

Im Zehnjahresvergleich auf dem zweiten Platz der Wertentwicklung liegt der Morgan Stanley Global Value Equity. Dieser liegt nach drei Jahren auf dem sechsten Rang, nach einem Jahr auf dem 112. Die Standardabweichung liegt mit knapp 17 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der Kategorie. Und: Anders als der Templeton Growth hat der Global Value Equity nicht auf einen (kleinen) Anteil an Renten gesetzt, um das Portfolio vor den Kursverlusten der breiten Märkte zu schützen.

Apropos Templeton Growth: Wie beim Morgan Stanley handelt es ich hier um einen ausgesprochenen Value-Fonds, wofür ausschließlich unterbewertete Dividendentitel gekauft werden. Das Produkt der DWS ist nicht so stiltreu, wie die Wertentwicklung 1999 zeigt. Um über 100 Prozent zu erreichen, muss Klaus Kaldemorgen vergleichsweise stark auf Wachstumstitel gesetzt haben. Denn so gut sind in diesem Jahr Value-Aktien nicht gelaufen: Der Global Value Equity von Morgan Stanley erreichte hier rund 21 Prozent, der Templeton Growth 53 Prozent.

Doch noch ein weiteres Produkt zeigt Qualität: Der Deutsche GlobalSpectrum Global All-Weather Equity Fund D liegt in der Wertentwicklung im Drei- und Ein-Jahresbereich vorn. Trotz eines voll investierten Aktienportfolios konnte die Deutsche Bank – Tochter den Verlust in einem Jahr auf knapp elf Prozent begrenzen. Die Standardabweichung liegt mit nur elf Prozent erfreulich niedrig, und das Portfolio ist breit diversifiziert. Ergebnis: verdiente fünf Sterne beim Rating.

Andere weltweit anlegende Aktienfonds, die im Zehn-Jahres-Vergleich noch ganz vorn lagen, sind zurückgefallen:

Der DWS Vermögensbildungsfonds A hat in der Kategorie noch drei Sterne.
Der DWS Intervest immerhin noch vier.
Der UBS Fonds International nur noch drei.
Der Fidelity International Fund nur noch (unterdurchschnittliche) zwei Sterne.

Richtigerweise heißt es immer, `Vergangenheitsergebnisse sind keine Garantie für die Zukunft´. Doch gleichzeitig gilt, dass in der Vergangenheit eher unterdurchschnittliche Fonds eher keine großen Erfolge vermuten lassen:

Der schlechteste weltweit anlegende Fonds ist der MK Investors, der schwache drei Prozent plus nach zehn Jahren erwirtschaftet (Rating: ein Stern). Dieses Produkt der Münchner Kapitalanlage entwickelt sich beständig schlechter als Kategoriedurchschnitt und Vergleichsindex.

Nach fünf Jahren führt der G & H Global Dynamic Fonds mit traurigen 48 Prozent Verlust. Doch von diesem Ein-Stern-Portfolio sind wenigstens nicht viele Anleger betroffen: Das Fondsvolumen liegt unter zwei Millionen Euro.

Mehr Sparer dürften vom UniDynamicFonds Global A und Global net enttäuscht sein, bei denen nach drei Jahren Verluste von jeweils über 82 Prozent zu verkraften sind.

Solche Ergebnisse sind mit Recht schwer zu begründen.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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