Aktien Frankfurt: Zurückhaltung vor US-Zinsentscheidung

Nach den jüngsten Kursgewinnen dürften sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch vor der US-Zinsentscheidung erst einmal zurückhalten. 

awp international 14.06.2023
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Bulle Bär"Es ist heute wieder einer dieser Börsentage, die erst abends richtig beginnen", erklärte Analyst Thomas Altmann von QC Partners und verwies auf den für 20 Uhr erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Eine grosse Mehrheit der Marktteilnehmer und Ökonomen rechnet damit, dass die Währungshüter nach zehn Zinserhöhungen in Folge zunächst eine Zinspause einlegen werden.

Der X-Dax signalisierte für den Dax knapp eine Stunde vor Handelsbeginn mit 16 226 Punkten eine fast unveränderte Eröffnung. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex den höchsten Stand seit etwa drei Wochen erreicht. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte am Mittwochmorgen 0,1 Prozent tiefer starten.

Mindestens ebenso wichtig wie die Zinsentscheidung dürften Aussagen zum weiteren geldpolitischen Kurs werden. Es wird erwartet, dass die Fed im Juli wieder eine Zinserhöhung in Betracht ziehen könnte. Laut der Commerzbank preist der Markt für den heutigen Mittwoch eine Zinserhöhung nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 13 Prozent ein, im Juli dann aber mit 72 Prozent.

Unter den Einzelwerten im Dax könnten die Aktien der Porsche SE im Anlegerfokus stehen. Auf der Handelsplattform Tradegate stiegen die Titel der Volkswagen-Holding im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Vortag um 0,7 Prozent. Zuvor hatte die Privatbank Berenberg eine Kaufempfehlung für die Porsche SE ausgesprochen.

Die Papiere von Wacker Neuson gewannen auf Tradegate 3,9 Prozent. Der Baumaschinenhersteller will das Wachstumstempo in den kommenden Jahren hochhalten und profitabler werden. Bis 2030 soll der Konzernumsatz auf 4 Milliarden Euro wachsen und eine Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von über elf Prozent erreicht werden. Ein Händler wertete die Neuigkeiten in einer ersten Reaktion durchaus positiv, monierte aber auch, dass das Margenziel nicht gerade ambitioniert aussehe.

Die Titel der Software AG sanken auf Tradegate um 0,3 Prozent. Der Technologieinvestor Silver Lake streicht angesichts bislang mauer Akzeptanz die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie in seinem Übernahmeangebot für die Darmstädter. Mit dem Schritt verlängert sich die Frist zur Annahme des Angebots um zwei Wochen bis zum 28. Juni.

Die Anteilsscheine von Compugroup sackten auf Tradegate um 3,8 Prozent ab. Die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley sehen für die Aktien des auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierten Softwareanbieters weniger gute Kurschancen als bei anderen Sektorwerten und stuften sie von "Equal-weight" auf "Underweight" ab.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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