Tui-Aktionäre stimmen für Börse Frankfurt

Fast 99% der Aktionäre stimmten für ein Delisting aus London und ein Prime Listing in Frankfurt.

James Gard 14.02.2024
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Tui plane

Tui-Aktionäre haben sich am Dienstag auf der Jahreshauptversammlung des Unternehmens für ein Delisting der Aktien in London gestimmt. Auf der Jahreshauptversammlung wurden die Aktionäre gebeten, dem Plan zuzustimmen, ab April wieder im Prime Standard an der Frankfurter Börse zu notieren. Im Juni wird die Aufnahme in den MDAX erwartet. Der Plan, der Anfang letzten Monats angekündigt wurde, zielt auf eine "Zentralisierung der Liquidität" der Tui-Aktien ab.

Am späten Dienstagabend teilte Tui mit, dass die Aktionäre eindeutig für die vorgeschlagene Änderung der doppelten Börsennotierung des Unternehmens gestimmt haben und mit einer großen Mehrheit von 98,35% für ein Delisting von der LSE votierten. Dies ist der jüngste Schlag gegen den Status Londons, nachdem eine Reihe von Unternehmen ihre Börsennotierung eingestellt oder sich für einen Börsengang an konkurrierenden Handelsplätzen wie New York entschieden haben, wie im Fall von Arm Holdings. 

Das Reiseunternehmen hat seinen Hauptsitz in Hannover und ist in ganz Europa tätig. Tui wurde zu einer dominanten Figur im Bereich der Pauschalreisen, nachdem das britische Unternehmen Thomas Cook aufgrund finanzieller Probleme untergegangen war.

Tui erwirtschaftet ersten Gewinn in Q1

Mathias Kiep, Chief Financial Officer, sagte: "Wir freuen uns, dass die Aktionärinnen und Aktionäre der Tui unserer Empfehlung gefolgt sind und für das Delisting gestimmt haben. Somit sind sie auch dem Vorschlag der Investoren gefolgt, die dieses Thema bereits im vergangenen Sommer an uns herangetragen haben. Der Handel der Tui Aktie hatte sich ohnehin schon zu einem Großteil nach Deutschland verlagert. Die Vorteile einer Hauptnotierung in Frankfurt liegen auf der Hand: die Strukturen werden vereinfacht, die Liquidität wird an einem Handelsplatz zentralisiert und verbessert und die vereinfachte Struktur unterstützt die EU-Anforderungen an Eigentum und Kontrolle unserer Fluggesellschaften. Dennoch ist und bleibt der englische Markt unverändert eine unserer wesentlichen Kernaktivitäten und dies hat keinen Einfluss auf unsere Strategie einer breiten Basis von Aktionären.”

Im Vorfeld der Hauptversammlung meldete Tui erstmals einen bereinigten Gewinn in der für Reiseveranstalter traditionell schwachen Zeit.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern belief sich auf 6 Mio. Euro, ein Sprung von einem EBIT-Verlust von 153,0 Mio. Euro im Jahr zuvor.

Der Verlust vor Steuern verringerte sich in den drei Monaten, die am 31. Dezember endeten, von 272,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 103,1 Millionen Euro (87,88 Millionen Pfund), während der Umsatz um 15% von 3,75 Milliarden Euro auf 4,30 Milliarden Euro stieg.

Als Reaktion auf die Ergebnisse des ersten Quartals bekräftigte Tui am Dienstag seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024, das bereinigte Ebit um mindestens 25% zu steigern. Im Geschäftsjahr 2023 betrug das bereinigte Ebit 977 Millionen Euro.

Tui erwartet außerdem, dass der Umsatz in diesem Jahr um mindestens 10% von 20,67 Milliarden Euro im letzten Jahr steigen wird.

 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

James Gard  ist Redakteur bei Morningstar.