Diese Analyse wurde ursprünglich als Aktienkommentar von Morningstar Equity Research veröffentlicht und aus dem Englischen übersetzt.
Wichtige Morningstar-Kennzahlen für die UBS Group
· Fair Value-Schätzung: 27,50 CHF
· Morningstar Rating: ★★★
· Morningstar Economic Moat Rating: Schmal
· Morningstar Uncertainty Rating: Hoch
Die UBS hat die Rallye europäischer Banken nicht mitgemacht. Ihre Aktien tendierten im vergangenen Jahr seitwärts, während der Morningstar Developed Markets Europe Banks Index um 40 % zulegte. Anleger bleiben vorsichtig angesichts eines Vorschlags der Schweizer Regierung, der am 6. Juni 2025 vorgelegt werden soll und die Kapitalanforderungen für Banken drastisch erhöhen könnte.
Warum das wichtig ist: Wir gehen davon aus, dass die Schweizer Regierung frühere Vorschläge ausweiten wird, wonach die UBS das Kapital ihrer ausländischen Tochtergesellschaften vollständig absichern muss – ausgehend vom aktuellen Niveau von rund 60 %. Dies könnte die UBS dazu zwingen, zusätzliches Kapital in Höhe von 20 bis 25 Mrd. USD vorzuhalten.
· Durch die Abwicklung des Altgeschäfts der Credit Suisse wird die UBS Kapital freisetzen und Kosten senken können, was die Rentabilität und die organische Kapitalgenerierung steigern dürfte. Ein Großteil dieser Gewinne könnte jedoch durch strengere Kapitalvorschriften aufgezehrt werden.
· Die UBS könnte mit deutlich höheren regulatorischen Kapitalanforderungen als ihre US-amerikanischen Konkurrenten rechnen müssen, was den Druck auf die Renditen erhöhen und die Hoffnungen auf eine Schließung ihrer langjährigen Bewertungslücke trüben würde. Selbst ihr langjähriges Premium-Rating gegenüber dem europäischen Bankensektor ist kürzlich verpufft.
UBS: Großteil des Risikos eingepreist
Fazit: Wir behalten unsere Fair Value-Schätzung von CHF 27,50 pro Aktie für die Aktie der UBS (Narrow Moat) bei. Zwar könnte ein Kapitalverlust im schlimmsten Fall unsere Bewertung beeinträchtigen, doch glauben wir, dass ein Großteil des Risikos bereits eingepreist ist. Mehr Klarheit über die künftigen Kapitalanforderungen der UBS könnte den Aktienkurs sogar beflügeln.
· Die Stimmung könnte sich aufhellen, sobald ein detaillierter Plan vorgestellt wird. Der Parlament muss den Vorschlag noch ratifizieren, und die UBS wird sich intensiv dafür einsetzen, die Auswirkungen abzumildern. Um die Belastungen zu verringern, wird die Schweizer Regierung wahrscheinlich eine lange Übergangsphase anbieten, die sich möglicherweise bis weit in die 2030er Jahre erstrecken könnte.
· Die UBS verfügt noch über einige Hebel – beispielsweise die Übertragung von überschüssigem Kapital von Tochtergesellschaften –, doch diese könnten die bevorstehenden Verschärfungen lediglich abmildern, aber nicht ausgleichen.
Langfristige Einschätzung: Die UBS besteht darauf, dass eine Aufspaltung nicht zur Debatte steht. Angesichts der verschärften Kapitalvorschriften wird jedoch die Überprüfung leistungsschwacher Geschäftsbereiche – allen voran der US-Vermögensverwaltung – intensiviert werden.
Der Autor/Autorin oder die Autoren besitzen keine Aktien der in diesem Artikel erwähnten Wertpapiere. Informieren Sie sich über die Redaktions-Richtlinien von Morningstar.
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