Herr Reiland, der EuropaBond TF ist mit über fünf Milliarden Euro Volumen einer der größeren Fonds für europäische Anleihen. Die Wertentwicklung konnte sich sehen lassen: 8,8 und 7,1 Prozent jährlich nach drei und fünf Jahren – aber sind solche Erträge auch für die Zukunft zu erwarten?
Die gute Wertentwicklung kommt von zwei Seiten. Zum einen vom Konvergenzthema in Osteuropa, zum anderen von den Rückgängen bei den Zinsen. Doch diese sehr guten Ergebnisse sind in der Zukunft nicht haltbar. Wir gehen in diesem Jahr von einer Performance eines Coupons aus, also von rund vier Prozent, die aus den Beimischungen höherverzinslicher Währungen kommt.
Sie investieren einen guten Teil des Vermögens in Fremdwährungen. Welche Risiken bringt dies mit sich?
Die einzelnen Fremdwährungen haben in der Tat eine höhere Volatilität. Aber durch die sehr breite Diversifikation auf verschiedene Asset-Klassen, Länder und Währungen ist das Gesamtrisiko unter dem Strich sogar niedriger. Ein auf den ersten Blick paradoxes Ergebnis, doch es gilt, dass Diversifikation die Risiken senkt.
Einen Schwerpunkt bilden osteuropäische Währungen. Was macht diese so interessant?
Es ist die Entwicklung in den potenziellen Beitrittsländern, die einen höheren Ertrag bringt als vergleichbare Euroland-Anlagen. Die Zinsen entwickeln sich im Allgemeinen zurück, dafür steigen die Kurse, was dem Fonds zu Gute kommt.
Aber wenn Sie die aktuelle Entwicklung zum Beispiel in Ungarn verfolgen, scheint das Ganze doch sehr turbulent und risikoreich...
...der ungarische Forint hat im laufenden Jahr rund zehn Prozent verloren, was auch die Wertentwicklung des EuropaBond beeinflusst hat. Die geplante Abwertung der Währung wurde durchgezogen, woraufhin einige Anleger Geld abgezogen haben. Durch die Abwertung geriet das Inflationsziel in Gefahr, so dass die Zinsen angehoben wurden.
Ich würde die Entwicklung in einem einzelnen Land nicht überbewerten. Bisher hat sich im Nachhinein immer herausgestellt, dass solche Krisenfälle sehr gute Einstiegschancen bieten.
Zudem sind wir in zahlreichen Märkten Osteuropas mittlerweile mit Abstand der größte Investor, so dass wir einen guten Einblick haben und viele Entwicklungen voraussehen können. Auch werden Währungsrisiken bei uns separat gemanagt und zum Teil sehr aktiv abgesichert.
Irgendwann werden sich die Entwicklungen in den osteuropäischen Ländern angeglichen haben. Wie werden Sie dann reagieren?
Das Thema Konvergenz ist beschränkt auf Staaten, die im kommenden Jahr der Union beitreten. Das ist die sogenannte sichere Konvergenz. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Ländern, die sich anschicken, langfristig aufgenommen zu werden. Das Thema wird noch etliche Jahre aktuell sein, die größere Union hat einen Abstrahlungseffekt auf den Osten wie auf den Süden. Eine höhere Verzinsung ist deshalb noch für viele Jahre zu erwarten.
Die Europäische Zentralbank hat mehrfach die Zinsen gesenkt. Wie wirken sich Zinsänderungen generell auf die Wertentwicklung des Fonds aus?
Derzeit sind die Zinsen auf einem rekordverdächtig niedrigen Niveau. Zehnjährige Bundesanleihen bringen nur noch unter vier Prozent. Wer heute eine Bundesanleihe mit einem Zins von vier Prozent kauft, profitiert, wenn die Zinsen zum Beispiel auf drei Prozent sinken. Denn die vier Prozent hat der Anleger sicher, wobei neue Papiere nur noch drei bringen. Der Kurs des Papiers wird deshalb steigen, sozusagen als Ausgleich für den höheren Zinsertrag. Umgekehrt gilt das genauso.
Natürlich sind auch die Laufzeiten zu beachten. Prinzipiell gilt, je länger das Papier läuft, desto höher sind die Risiken.
Welche Zinsentwicklung erwarten Sie für die kommenden Monate? Und wie werden Sie auf steigende Zinsen reagieren?
Im laufenden Jahr rechnen wir mit leicht ansteigenden Zinsen, so dass keine großen Kursverluste zu erwarten sind. Leicht steigende Zinsen würden sich auf den Fonds kaum negativ auswirken.
Ist ein Szenario möglich, bei dem die Wertentwicklung auf Jahressicht negativ sein könnte?
Theoretisch könnte dies der Fall sein, wenn die Zinsen sehr stark steigen und gleichzeitig der Euro deutlich zulegt – also andere Währungen im Vergleich verlieren. Doch eine solche Entwicklung ist heute nicht absehbar.
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