Fonds-Fokus: UniKapital

Dieser Fonds geht dem eher biederen Geschäft der Anlage in kurzlaufende Anleihen nach. Nicht schlagzeilenträchtig, dennoch vermochte die Vertriebmaschinerie der Genossenschaftsbanken fast 2 Mrd. Euro damit einzusammeln.

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Fondsmanager Michael Krautzberger kann sich auf das große Anleihenteam bei Union Investment stützen. 30 Spezialisten, darunter Experten für Unternehmensanleihen, Osteuropa, Duration, Pfandbriefe, Schwellenmärkte und Geldmarkt.

Krautzberger kann in seinem Fonds bis zu 20 Prozent Fremdwährungen beimischen und tut dies meist auch. Dies führt dazu, dass er im Vergleich zur Peer Group, darunter auch das Schwesterprodukt Uni EuroKapital, eine leicht erhöhte Volatilität aufweist. In den Jahren 1999-2001, als der Euro schwächelte, sprang dabei eine beachtliche Überschussrendite im Vergleich zu den reinen Euro-Kurzläuferfonds heraus. Vor allem im vergangenen Jahr jedoch hinkte der Fonds der Vergleichsgruppe erheblich hinterher, im Wesentlichen Ergebnis des ungewöhnlich starken Anstiegs der

Gemeinschaftswährung.

Während sich Krautzberger meist recht eng am 80/20 Mix beim Euro-Fremdwährungsverhältnis orientiert, können bei der darunter liegenden Länderallokation durchaus Wetten eingegangen werde. So ist Japan aktuell noch untergewichtet, hingegen ist das Nicht-Indexmitglied Ungarn im Portfolio vertreten.

Auch an der Duration kann gedreht werden, momentan ist der Fonds noch moderat lang ausgerichtet, da Krautzberger für die nächsten Monate eine Zinserhöhung seitens der EZB nahezu ausschließt. Auf mittlere Sicht dürfte die Duration danach wieder in Richtung Benchmark zurück gefahren werden.

Der Fonds ist stets breit diversifiziert, 120 Positionen sind typisch, bei starken Mittelzuflüssen können es auch einmal mehr werden. Die Umschlagquote liegt im langfristigen Durchschnitt bei 100% per annum.

Die Sinnhaftigkeit von Kurzläuferfonds ist nicht unumstritten. Zum kurzfristigen „Parken“ von Geldern sind sie angesichts der im Vergleich zu Geldmarktfonds hohen Gebühren kaum geeignet. Auch der UniKapital verlangt zwei Prozent Ausgabeaufschlag. Die Verwaltungsgebühr von 0,6 Prozent ist zu hoch, leider jedoch Durchschnitt für diese Kategorie. Angesichts der niedrigen Zinsniveaus sind diverse Tagesgeldangebote auf mittlere Sicht attraktiver: Der UniKapital kam in drei auch Jahren nur auf 3,3 Prozent p.a., und dabei ist der Ausgabeaufschlag noch nicht berücksichtigt.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .