Fonds-Fokus: Allianz-dit SmallCap Europa

Dieser Fonds zeigt überdurchschnittliche Performance mit Wetten außerhalb der ausgetretenen Pfade, aber die laufenden Kosten könnten niedriger sein.

Werner Hedrich 12.06.2008
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Die letzten zwölf Monate waren für Nebenwerte europaweit kein Zuckerschlecken. Per Ende Mai 2008 verlor der Fonds auf zwölf Monate mehr als 20%. Damit schnitt der Fonds besser als die Vergleichsgruppe Europa Nebenwerte ab, die 24% nachgab. Seit Jahresanfang verlor der Fonds 7%. Anleger sollten im Hinterkopf haben, dass Nebenwerte über Jahre hinweg wie am Schnürchen steigen können, um dann heftig zu korrigieren. Das hat dann nichts damit zu tun, dass ein Fondsmanager die falschen Aktien hält. Der Markt straft dann einfach Small und Mid Caps ab. Grund hierfür ist die geringere Liquidität der Aktien und eine Prämie für die geringere Transparenz, an die sich Investoren dann in volatilen Börsenphasen erinnern.

Der Fonds gehört über 3 und 5 Jahre zum besten Drittel der Kategorie Europ

a Nebenwerte. Fondsmanager Frank Hansen hat über 10 Jahre hinweg Erfahrung im Small Cap Bereich gesammelt. Unterstützt wird Hansen von einem vierköpfigen Analysten-Team, wobei ein Nebenwertespezialist in Großbritannien sitzt. Die meisten deutschen Asset Manager machen um UK einen Bogen, weil ihnen die Ressourcen fehlen.

Die größten Länder im Fonds sind die Schweiz (18%), UK (15%) und Deutschland (9%). Auf Sektorebene fallen die Gewichte in Investitionsgütern von 29% und Roh-, Hilfs- & Betriebsstoffen von 10% auf. Unter den Investitionsgütern finden sich Top-Positionen im erneuerbaren Energie Sektor wieder. Die spanische Gamesa oder die dänische Vestas stellen Windräder her. Das Megathema steigende Rohstoffpreise spielt Hansen über einen finnischen Wert namens Outotec. Das Unternehmen ist ein Zulieferer und Serviceanbieter für Basismetallproduzenten. Ein anderes Beispiel ist ein Anlagenbauer für Zementfabriken aus Dänemark. FLSmidth & Co. beraten weltweit Zementproduzenten beim Aufbau ihrer Kapazitäten. Um britische Baukonzerne oder Banken macht Hansen einen Bogen.

Uns gefallen das Management des Fonds, die risikokontrollierte Portfoliokonstruktion und das gute relative Abschneiden. Wir erachten den Fonds jedoch als zu teuer. Allianz Global Investors belasten neben einer überdurchschnittlichen Verwaltungsvergütung von 1,75% eine zusätzliche performanceabhängige Gebühr (TER 2,2%).

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Werner Hedrich