Zum Selbstverständnis der ETF-Branche gehört es, Investoren einen günstigen Zugang zu allen möglichen Asset-Klassen anzubieten. In der Tat: Die ausgewiesenen Kosten sind bei den Indexprodukten im Vergleich zu denen der aktiv verwalteten Fonds günstig.
Doch das ist nur ein Teil des Bildes. Bei ETFs kommen Handelskosten hinzu, die im Gegensatz zu den Ausgabeaufschlägen von aktiven Fonds stark schwanken können. Sie variieren nicht nur nach Uhrzeiten - wenn die dem ETF zugrunde liegenden Märkte geschlossen sind gehen die Spannen auseinander. Auch bei Produkten auf identische Indizes können die Handelskosten weit auseinander liegen. Das kann der Liquidität geschuldet sein, aber auch oft der Qualität des Market Makings. Diese Handels-Finessen sind für die meisten Anleger weitgehend unbekannt. Streng genommen sind es auch keine Finessen, sondern Basisinformationen, die den meisten Investoren indes nicht bekannt sind.
Die Gesamtkostenquote TER gibt eben nicht das gesamte Bild der ETF-Kosten wider. (Lesen Sie hier mehr zum Thema "Kosten für ETF-Anleger")! Um mehr über das Thema Spreads zu verstehen lesen sie bitte unsere zweiteilige Analyse zum Thema Spreads. Im ersten Teil dieser Artikelreihe betrachten wir das Thema Geld-Brief-Spanne aus Sicht des Investors. Wir erklären, was man unter dem Begriff "Geld-Brief-Spanne" oder auch "Spread" versteht, wie ein Spread entsteht und warum er von ETF zu ETF oder auch von Anlageklasse zu Anlageklasse unterschiedlich ausfallen kann (lesen Sie hier weiter).