Wer glaubte, dass das Jahr 2017 einzigartig für ETFs sein würde, sah sich getäuscht. Das Geschäft mit börsennotierten Indexfonds hat in Europa im Jahr 2019 neue Höhen erreicht und das bisherige Rekordjahr deutlich in den Schatten gestellt. Sowohl die Mittelzuflüsse als auch das verwaltete Vermögen erreichten neue Höchststände. Gegenüber Ende 2018 stiegen die Vermögenswerte in ETFs von 658 Milliarden auf 923 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von über 40 Prozent. Dies geht aus den Morningstar-ETF-Daten per Ende Dezember 2019 hervor.
Getragen wurde dieser Zuwachs von einem marktbedingten Anstieg der Vermögenswerte um gut 136 Milliarden Euro und Zuflüssen in Höhe von 107 Milliarden Euro. Organisch wuchsen börsennotierte Indexfonds (ohne Geldmarkt-ETFs) um knapp 16,5 Prozent. Zum Vergleich: aktiv verwaltete Fonds verbuchten ein organisches Wachstum von nur 1,1 Prozent in den zwölf Monaten per Ende November 2019. (Die Mitteflussdaten für aktiv verwaltete Fonds per Ende Dezember werden erst Mitte Januar final berechnet).
Getragen wurden die Zuflüsse im vergangenen Jahr vor allem von Aktien- und Renten-ETFs. Bemerkenswert ist dabei allerdings, dass Renten-ETFs höhere Zuflüsse verbuchten als ihre Aktien-Pendants, auch wenn das verwaltete Vermögen in Aktien-ETFs gut 2,5-mal so hoch ist wie das Vermögen in Renten-ETFs, wie aus der unteren Tabelle hervorgeht.